Netanjahu lässt Mitarbeiter Lügendetektortest machen
Wegen Berichten aus vertraulichen Gesprächen in der Presse, mussten die Mitarbeiter von Netanjahu einen Lügendetektortest machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Aus dem Büro von Netanjahu sind vertrauliche Gespräche an die Presse durchgesickert.
- Seine Angestellten mussten deshalb zu einem Lügendetektortest antraben.
- Es hätten alle die Wahrheit gesagt, hiess es.
Die Mitarbeiter im Büro des designierten israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu haben sich einem Lügendetektortest unterzogen. Anlass waren Berichte, denen zufolge Inhalte aus vertraulichen Gesprächen von Mitarbeitern an die Presse durchgestochen worden seien. Ein Berater Netanjahus teilte am Dienstag mit: «Der Lügendetektortest hat ergeben, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Netanjahus Büro die Wahrheit gesagt haben.»
Privates Telefongespräch mit Ehefrau
Die Zeitung «Israel Hajom» hatte zuvor über ein Telefongespräch zwischen Netanjahus Ehefrau Sara und einer Abgeordneten von Netanjahus rechtskonservativer Likud-Partei berichtet. Sara Netanjahu habe die Abgeordnete Galit Distel-Atbarian dabei gerügt und ihr vorgeworfen, ihren Sohn Jair Netanjahu involviert zu haben, weil der Likud-Vorsitzende Netanjahu ihr keinen Ministerposten geben wolle.
Die Netanjahu-Familie sei sehr erzürnt über die Veröffentlichung gewesen und habe daraufhin Mitarbeiter des Büros zu einem Lügendetektortest geschickt, berichtete das Blatt. Ausserdem habe es Medienberichte über einen Streit zwischen einer weiteren Likud-Abgeordneten und zwei engen Beratern Netanjahus gegeben.
Sieben Wochen nach der Parlamentswahl in Israel ist der Wahlsieger Netanjahu weiterhin mit der Bildung eines Regierungskoalition beschäftigt. Eine bereits verlängerte Frist dafür läuft am Mittwochabend um Mitternacht Ortszeit ab. Es wird damit gerechnet, dass Netanjahu vorher mitteilt, dass ihm die Bildung einer rechts-religiösen Regierung gelungen ist.