Netanjahu will trotz Korruptionsprozess in der Politik bleiben
Der ehemalige israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu will trotz des Korruptionsverfahrens gegen ihn in der Politik bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Israels Ex-Regierungschef bestreitet aussergerichtliche Einigung.
Netanjahu wies am Montag Medienbericht zurück, wonach er eine aussergerichtliche Einigung mit der Staatsanwaltschaft akzeptiert habe, die ihn zum Rückzug aus der Politik gezwungen hätte. Er werde Vorsitzender der Likud-Partei bleiben, versicherte er.
Nach israelischen Medienberichten hatte Netanjahus Anwaltsteam einen Deal ausgehandelt, der ein Eingeständnis eines für «moralische» Verfehlungen vorgesehenen Straftatbestandes beinhaltet. Dies hätte ein siebenjähriges Politikverbot für den langjährigen Regierungschef zur Folge.
«In den vergangenen Tagen wurden in den Medien falsche Behauptungen über Dinge veröffentlicht, denen ich angeblich zugestimmt habe», erklärte der Ex-Ministerpräsident dazu. Er habe keinem Eingeständnis moralischer Verfehlungen zugestimmt. «Das ist einfach falsch.»
Netanjahu, der derzeit Oppositionsführer im Parlament ist, wird beschuldigt, unzulässige Geschenke angenommen zu haben. Auch soll er Besitzern von Medienkonzernen im Austausch für wohlgesonnene Berichterstattung regulatorische Vorteile in Aussicht gestellt haben. Der Prozess dürfte mehrere Monate dauern, ein Berufungsverfahren womöglich Jahre.