Neue rechte Regierung in Schweden kippt «feministische Aussenpolitik»
Die neue rechtsgerichtete Regierung Schwedens kippt das Konzept der «feministischen Aussenpolitik».
Aussenminister Tobias Billström von der konservativen Partei der Moderaten sagte der Nachrichtenagentur TT am Dienstag: «Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein grundlegender Wert in Schweden und auch ein grundlegender Wert für diese Regierung.» Der Ausdruck «feministische Aussenpolitik» werde aber gestrichen, «denn Etiketten haben die Tendenz, den Inhalt zu verschleiern».
Verschiedene Veröffentlichungen zu dem Thema wurden am Dienstag bereits von der Webseite des Aussenministeriums entfernt. Den Begriff «feministische Aussenpolitik» hatte die damalige Ressortchefin Margot Wallström 2014 geprägt. Ihre Politik verstand sich als «eine Antwort auf die systematische Diskriminierung und Unterordnung, die den Alltag unzähliger Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt prägt». Mehrere Länder hatten das Konzept kopiert, auch die Grünen in Deutschland berufen sich darauf.
Der neue Ministerpräsident Ulf Kristersson, Parteichef der konservativen Moderaten, präsentierte am Dienstag sein neues Kabinett, das aus 13 Männern und elf Frauen besteht. Die Regierung aus Moderaten, Christdemokraten und Liberalen wird von den rechtsradikalen Schwedendemokraten toleriert.