Neues Ermittlungsverfahren gegen französischen Dschihadisten Peter Cherif
Gegen den bekannten französischen Islamisten Peter Cherif ist ein weiteres Ermittlungsverfahren eröffnet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Justizkreise: 36-Jähriger wegen Entführung dreier Franzosen im Jemen beschuldigt.
Dem 36-Jährigen sei bei einer Anhörung Ende Februar die Entführung dreier Franzosen im Jemen im Jahr 2011 zur Last gelegt worden, hiess es am Mittwoch aus Justizkreisen in Paris.
Cherif müsse sich ausserdem wegen «Mitgliedschaft in einer kriminellen terroristischen Vereinigung» verantworten, hiess es. Die drei entführten Franzosen, die damals für eine Hilfsorganisation im Jemen arbeiteten, waren nach fünfmonatiger Gefangenschaft freigekommen.
Cherif war im Dezember im ostafrikanischen Dschibuti festgenommen und nach Frankreich ausgeliefert worden. Kurz darauf wurde wegen seiner Aktivitäten im Jemen, wo er zur Führung von Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (Aqap) gehört haben soll, ein erstes Ermittlungsverfahren gegen den Dschihadisten eingeleitet.
Cherif hatte in engem Austausch mit den «Charlie Hebdo»-Angreifern Said und Chérif Kouachi gestanden. Die Kouachi-Brüder hatten am 7. Januar 2015 beim Angriff auf die französische Satirezeitung «Charlie Hebdo» in Paris zwölf Menschen getötet. Die beiden Islamisten wurden einige Tage später von Spezialeinheiten der Polizei erschossen. Auch wenn einige Medien Cherif als möglichen Auftraggeber des Attentats nennen, wurde in diesem Fall kein Ermittlungsverfahren gegen ihn eröffnet.
Cherif war 2011 kurz vor einer Verurteilung in Frankreich geflohen. Weil er 2004 im Irak für das Terrornetzwerk Al-Kaida gekämpft hatte, war er in Abwesenheit zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die USA führen Cherif, der auch unter dem Namen Abu Hamsa bekannt ist, seit 2015 auf ihrer Schwarzen Liste ausländischer Terroristen.