Nord Stream 2: Gasvertrag mit der Ukraine könnte verlängert werden
Russland und die Ukraine streiten sich über die russischen Gaslieferungen. Auch eine Rolle spielt dabei die Nord Stream 2, die noch umstritten ist.

Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putin gibt der Ukraine im Streit um russische Gaslieferungen eine Verlängerung.
- Hintergrund der Verhandlungen ist auch die neuen Ostseepipeline Nord Stream 2.
Im Streit um russische Gaslieferungen an die Ukraine bietet Kremlchef Wladimir Putin eine befristete Verlängerung des bestehenden Vertrags an.
Möglich sei das zum Beispiel um ein Jahr – sollte es keine schnelle Einigung über ein neues Abkommen geben. Das sagte der Präsident am Mittwoch bei einer Energie-Konferenz in Moskau.
Putin skeptisch
«Die Ukraine versucht derzeit, das europäische Energiepaket umzusetzen.» Sollte das bis Jahresende gelingen, sei Russland bereit, ein Transitabkommen nach dem europäischen Recht zu unterzeichnen.
Wenn das nicht bis Ende Dezember klappe, was wahrscheinlich sei, könne der gültige Vertrag verlängert werden. In der Ukraine müsse das noch durch das Parlament. «Das ist nicht sehr einfach», sagte Putin.

Seit Monaten ringen Russland, die Ukraine und die EU um eine Einigung. Es geht um die Durchleitung russischen Erdgases durch ukrainische Pipelines Richtung Westeuropa und um die Gasversorgung für die Ukraine selbst.
Die vor zehn Jahren vereinbarten Verträge laufen Ende des Jahres aus. Bislang gab es bei den Gesprächen unter Vermittlung der EU keinen Durchbruch.
Nord Stream 2 bald betriebsbereit
Hintergrund der jetzigen Verhandlungen ist auch der Bau der neuen Ostseepipeline Nord Stream 2. Die Pipline könnte in den nächsten Monaten den Betrieb aufnehmen.
Mit dieser neuen Leitung für russisches Gas nach Westeuropa könnte die Bedeutung der Ukraine als Transitland abnehmen. Die Ex-Sowjetrepublik befürchtet Milliardenverluste, sollten die Einnahmen aus den Transitgebühren wegbrechen.