Nordkorea wirft UN-Sicherheitsrat Spiel mit «Zeitbombe» vor
Nordkorea hat die Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates zu den jüngsten Raketentests des Landes als «ernsthafte, nicht hinnehmbare Provokation» bezeichnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Dringlichkeitssitzung des Gremiums zu nordkoreanischen Raketentests.
Die Mitglieder des Gremiums spielten mit einer «Zeitbombe», sagte Jo Chol Su vom nordkoreanischen Aussenministerium in einer am Sonntag von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung. «Die Forderung, dass wir auf unser Recht auf Selbstverteidigung verzichten», komme einer Nicht-Anerkennung der Souveränität Nordkoreas gleich.
Bei der Sitzung des Sicherheitsrats am Freitag hatten sich die Mitglieder indes nicht auf eine gemeinsame Erklärung einigen können. China, das als wichtigster Verbündeter des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un gilt, sowie Russland hatten laut Diplomatenkreisen eine Stellungnahme blockiert. Nordkorea ist seit Jahren wegen seines Atom- und Raketenprogramms mit internationalen Sanktionen belegt.
Frankreich, Grossbritannien und die USA hatten die Dringlichkeitssitzung hinter verschlossenen Türen beantragt, um den jüngsten Test einer angeblichen Hyperschall-Rakete in Nordkorea zu diskutieren. Zuvor hatte das international isolierte Land zudem eine Langstreckenrakete getestet. Am Freitag testete das Land nach eigenen Angaben eine Flugabwehrrakete. Die Tests werden von zahlreichen westlichen Regierungen verurteilt.
Die US-Regierung von Präsident Joe Biden hat immer wieder ihre Gesprächsbereitschaft gegenüber Pjöngjang hervorgehoben. Um ein Ende des nordkoreanischen Atomprogramms zu erreichen, sei Washington jederzeit bereit, Vertreter Pjöngjangs überall und ohne Vorbedingungen zu treffen, betonten US-Regierungsvertreter. Nordkorea wiederum zeigte keinerlei Bereitschaft, sein Waffenarsenal aufzugeben. Vergangene Woche sagte Machthaber Kim, es handle sich bei Washingtons Gesprächsbereitschaft um einen «billigen Trick».