Philadelphia verhängt Ausgangssperre nach Polizeigewalt-Protesten
Die US-Stadt Philadelphia hat wegen der Ausschreitungen nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen Afroamerikaner eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Tod eines Schwarzen durch Polizeigewalt kam es in Philadelphia zu Protesten.
- Nun hat die Stadt eine Ausgangssperre während der Nacht verhängt.
In Philadelphia (USA) gilt wegen der Ausschreitungen nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen Afroamerikaner nun eine nächtliche Ausgangssperre. Die Stadtverwaltung kündigte das Ausgehverbot für die Zeit von Mittwochabend 21.00 Uhr bis Donnerstagmorgen 06.00 Uhr an.
In der Stadt im Osten der USA war es nach tödlichen Polizeischüssen auf einen 27-jährigen Afroamerikaner zwei Nächte in Folge zu schweren Ausschreitungen und Plünderungen gekommen. Mit Schlagstöcken bewaffnete Polizisten und Demonstranten lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen.
Mit Messer bewaffneten Afroamerikaner erschossen
Zwei weisse Polizisten hatten am Montagnachmittag den mit einem Messer bewaffneten Walter Wallace erschossen. Der Vorfall ist auf einem Handyvideo festgehalten. Dort ist zu hören, wie die Beamten den 27-Jährigen auffordern, das Messer wegzuwerfen.
Als Wallace seine Mutter wegstösst und auf die Polizisten zuläuft, eröffnen die Beamten das Feuer. Der Afroamerikaner litt nach Angaben seiner Familie unter psychischen Problemen.

In den USA gibt es seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis immer wieder Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Am Rande der meist friedlichen Demonstrationen kam es wiederholt zu Ausschreitungen.
Donald Trump nutzt das regelmässig, um sich als «Präsident von Recht und Ordnung» zu präsentieren. Die Proteste in Philadelphia bezeichnete das Weisse Haus als «jüngste Konsequenz des Krieges, den die liberalen Demokraten gegen die Polizei führen».