US-Aussenminister Mike Pompeo wirft Sergej Lawrow vor, den Angriff syrischer Regierungstruppen auf die Rebellenhochburg Idlib zu «verteidigen».
Der US-Aussenminister Mike Pompeo an einer Pressekonferenz in Singapur.
Der US-Aussenminister Mike Pompeo an einer Pressekonferenz in Singapur. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mike Pompeo wirft Sergej Lawrow die «Verteidigung» der Idlib-Offensive vor.
  • Die USA betrachteten dies als Eskalation eines jetzt schon gefährlichen Konflikts.
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US-Aussenminister Mike Pompeo hat seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow vorgeworfen, einen möglichen Angriff syrischer Regierungstruppen auf die Rebellenhochburg Idlib zu «verteidigen». Die USA betrachteten dies als Eskalation eines jetzt schon gefährlichen Konflikts, warnte Pompeo am Freitag beim Kurzbotschaftendienst Twitter. «Die Welt sieht zu», schrieb er weiter.

Die syrische Regierung droht seit Wochen mit einer Offensive auf Idlib, die letzte Rebellenbastion des Landes. In der Region im Nordwesten Syriens leben fast drei Millionen Menschen, davon 1,4 Millionen Vertriebene aus anderen Landesteilen. Da die Aufständischen dort keine Ausweichmöglichkeit innerhalb Syriens haben, drohen erbitterte Kämpfe. Die UNO forderte zur Rettung der Zivilisten bereits die Einrichtung eines humanitären Korridors.

Verhandlungen über ebensolche humanitäre Korridore seien im Gange, sagte Lawrow am Freitag. Zudem «verdoppelt» die syrische Regierung ihre Bemühungen zugunsten von Friedensinitiativen, versicherte er. «All das zeigt, welche Vorkehrungen getroffen werden, damit es keine Probleme für Zivilisten gibt», sagte Lawrow bei einer Konferenz in Sotschi.

UN-Kinderhilfswerk Unicef fordert Schutz der Kinder

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef forderte am Freitag in Genf zum Schutz der «mehr als eine Million» in Idlib lebenden Kinder auf. Besonders machte Unicef-Nothilfedirektor Manuel Fontaine auf die Kinder der Rebellen aufmerksam. «Wenn du vier, fünf, zehn oder elf Jahre alt bist, und deine Eltern haben eine Entscheidung getroffen, ist das nicht deine Verantwortung», sagte er. Der Schutz dieser Kinder sei Unicef «besonders wichtig».

Ausserdem wies er darauf hin, dass dort auch Kinder leben, die bereits häufig vertrieben wurden und in Syrien von Ort zu Ort zogen. Diese seien «besonders verletzlich».

Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat in den vergangenen Wochen eine grosse Zahl von Truppen um Idlib zusammengezogen. In Erwartung der Offensive haben Rebellen zwei wichtige Brücken über den Orontes-Fluss gesprengt, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mitteilte.

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