Premier Rishi Sunak: Bittere Bilanz nach erstem Jahr im Amt
Das Wichtigste in Kürze
- Rishi Sunak übernahm im Oktober 2022 das Amt als britischer Premierminister.
- Damals galt er als Hoffnungsträger nach den chaotischen Zuständen unter seinen Vorgängern.
- Ein Jahr später scheint die Lage in noch Grossbritannien schwieriger als zuvor.
Von seinen Vorgängern Liz Truss und Boris Johnson übernahm der britische Premierminister Rishi Sunak im vergangenen Jahr ein schweres Erbe. Beide hatten mit umstrittenen Entscheidungen und teils zweifelhaftem Auftreten das Vertrauen vieler Briten verspielt. Sunak, so Beobachter, sei es durchaus gelungen, sowohl im Inneren als auch international wieder Stabilität und Respekt aufzubauen.
Zugleich sei die Lage des Landes heute noch verfahrener als vor einem Jahr. Dies berichtet der Politologe Mark Garnett von der Universität Lancaster gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. So seien Versprechen, die Rishi Sunak noch zu Jahresbeginn gemacht habe, ernsthaft bedroht. Massgeblich hierfür seien die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten.
Rishi Sunak kann Wirtschaftsversprechen nicht halten
Anders als von Sunak angekündigt, steige die Staatsverschuldung, sagte Garnett. Die Wirtschaft stagniere bestenfalls und die Inflation, die der Premier halbieren will, sei weiterhin «hartnäckig hoch». Hinzu komme, dass Wartezeiten für medizinische Behandlungen weiter anstiegen und die Massnahmen der Regierung gegen irreguläre Migration nicht wirkten.
Sunak selbst zeigt sich in einem aktuellen Posting weniger pessimistisch. In einem Clip listet er die Erfolge seiner bisherigen Amtszeit auf.
Sunak war am 24. Oktober 2022 zum Chef seiner Konservativen Partei gekürt und einen Tag darauf von König Charles III. zum Regierungschef ernannt worden. Zuletzt hatten die Tories bei zwei Nachwahlen zum britischen Parlament krachende Niederlagen erlitten.