Repair-Cafés hauchen über 8600 Geräten neues Leben ein
Die freiwilligen Helferinnen und Helfer in mittlerweile 115 Repair-Cafés in der Schweiz haben 2018 über 8600 Geräten neues Leben eingehaucht. Das hat eine Hochrechnung der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) ergeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SKS hat die Reparatur-Bewegung 2014 lanciert und für 2018 die Daten ausgewertet, die 46 in Repair-Cafés erhoben wurden.
Auf alle 115 Cafés hochgerechnet, wurden rund 14'000 Gegenstände für Reparaturen angenommen. Sechs von zehn Gegenständen konnten von Hunderten Freiwilligen repariert werden - also 841 pro Monat.
Rund 54 Prozent der in die Repair-Cafés gebrachten Gegenstände waren Elektrogeräte, 15 Prozent waren Textilien und 1 Prozent Handys. Der Reparaturerfolg hängt von der Produktkategorie ab: Textilien liessen sich zu 87 Prozent flicken. Velos oder auch Bücher konnten zu 75 Prozent repariert werden.
Eine Erfolgsquote von mehr als 50 Prozent wurde auch für Spielzeuge, Uhren, Computer und Handys erhoben. Ausreisser nach unten in der Statistik sind die Kaffeemaschinen: Weniger als jede dritte konnte von den Freiwilligen wieder flott gemacht werden, wie der Stiftung für Konsumentenschutz am Dienstag schrieb.
Für den Konsumentenschutz liegt der Verdacht nahe, «dass Kaffeemaschinen so konstruiert werden, dass eine Reparatur massiv erschwert oder unmöglich ist», wie es in der Erhebung heisst. Die Aussage decke sich mit den Feststellungen der Helfer im Repair-Café. Die SKS bringt die «geplante Obsoleszenz» ins Spiel.
Vor allem ältere Menschen wollen ihre defekten Geräte reparieren lassen und weiterbenutzen, wie die Erhebung zeigt. Demnach waren 40 Prozent der Besucherinnen und Besucher über 60 Jahre alt und 35 Prozent 40- bis 60-jährig. Allerdings wurde bei rund jedem fünften Besucher das Alter nicht erfasst.
Im Repair-Cafés treffen sich ehrenamtliche Profis und Gäste mit defekten Geräten bei Kaffee und Kuchen. «Die Reparaturbewegung in der Schweiz entwickelt sich weiterhin höchst erfreulich, vielleicht auch aufgrund der aktuellen Klimadebatte», liess sich SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder im Communiqué zitieren.