Rotes Kreuz startet Kampagne mit Influencern gegen Corona-Falschinformationen
Das Wichtigste in Kürze
- Influencer sollen im Netz Anhänger vor Desinformationen schützen.
Die Organisation habe sich mit der Marketing-Agentur Billion Dollar Boy zusammengetan, um mehr als zwei Dutzend im Internet bekannte Persönlichkeiten mit einer grossen Anhängerschaft in den Online-Netzwerken unter Vertrag zu nehmen, erklärte Nicola Jones von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) am Dienstag.
Damit sollen vor allem junge Menschen mit lebensrettenden Informationen über die Pandemie versorgt und vor weitverbreiteten falschen Behauptungen geschützt werden. Die Influencer hätten einen guten Zugang zu jüngeren Menschen, «den Behörden oder Wohltätigkeitsorganisationen nicht haben», sagte Jones.
Die bisher an der Kampagne teilnehmenden Influencer erreichen insgesamt knapp zwei Millionen Menschen in den Online-Netzwerken. Dazu gehören Antonio Nunziata aus Italien mit mehr als 230.000 Anhängern und die britische Innenarchitektur-Bloggerin Katie Woods mit fast 190.000 Anhängern. Andere kommen aus Mexiko und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Das IFRC will dem Netzwerk nun jede Woche eine verfizierte Botschaft zukommen lassen. Diese sollen die Influencer dann in Rücksprache mit der Organisation zusammen mit ihren eigenen Inhalten verbreiten.
Experten warnen seit Monaten vor Desinformationen im Zuge der Pandemie, die eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellen können. «Die richtigen Informationen zu verbreiten, wenn ein Notfall eintritt, ist genauso wichtig wie das Gesundheitswesen selbst», sagte Jones.
Der Chef von Billion Dollar Boy, Edward East, sieht in der Kampagne auch eine Möglichkeit für die Influencer, ihr oft negatives Image zu verbessern: «Anstatt ständig verunglimpft zu werden, können die Influencer nun ihre enormen Fähigkeiten nutzen, um Millionen von Menschen potenziell lebensrettende, verifizierte Botschaften zu vermitteln, wenn sie am meisten gebraucht werden», sagte East.