RTS Reporter in Genf attackiert – für EDA «inakzeptabel»

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Bern,

Ein Journalist von RTS wurde vor dem Genfer Hotel, in dem Kameruns Präsident logiert, angegriffen. Für das EDA sind solche Zwischenfälle «inakzeptabel».

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Kameruns Präsident Paul Biya und seine Frau vergangenen Herbst. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kameruns Präsident Paul Biya residiert zurzeit in Genf.
  • Dort kam es zu Auseinandersetzungen zwischen seinen Gegnern und Befürwortern.
  • Auch ein RTS-Repoter wurde Opfer der Demonstrationen.

Die Eidgenossenschaft ist bei den Behörden von Kamerun vorstellig geworden. Das EDA gab dem Präsidenten Paul Biya zu verstehen, in der Schweiz gelte die Pressefreiheit und diese sei zu respektieren. Das EDA bestätigte am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Informationen des Westschweizer Radio- und Fernsehens RTS.

Die Schweizer Behörden erklärten, das Recht auf freie Meinungsäusserung sei ein hohes Gut. Ebenso der Respekt gegenüber den Regeln, wie sich jemand im öffentlichen Raum zu verhalten habe.

RTS Reporter in Genf angegriffen

Opfer der vermutlich durch Sicherheitskräfte des kamerunischen Präsidenten begangenen Aggression war der RTS-Journalist Adrien Krause. Der Medienschaffende berichtete über eine Zusammenkunft von kamerunischen Oppositionellen vor dem Genfer Hotel, in dem Biya seit Sonntag logiert.

Die Sicherheitskräfte des Präsidenten hinderten den Journalisten daran, deren Einsatz gegen Kundgebungsteilnehmende zu filmen. Die mutmasslichen Bodygards nahmen ihm seine Tasche mit seinem Arbeitsmaterial ab, ebenso das Mobiltelefon und das Portemonnaie. Nach mehrstündigen Verhandlungen konnte er gemäss RTS seine Sachen in Begleitung eines Sicherheitsbeamten wieder abholen. Der behelligte Journalist hat eine Anzeige eingereicht.

Der Zwischenfall fällt in eine Phase, in der sich die Schweizer Diplomatie um eine Lösung der Krise in Kamerun bemüht. Im Wallis fand diese Woche ein Gespräch mit Oppositionsgruppen statt. Dort wurden Friedensgespräche mit der Regierung Kameruns vorbereitet. Ein erstes solches Treffen fand im Mai bereits in Genf statt.+

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Bereits vor zwwei Jahren kam es in Genf zu grossen Ausschreitungen. Grund war der Besuch von Kameruns Präsidenten Paul Biya. (Archivbild) - dpa

Gleichzeitig wurden Exil-Kameruner in verschiedenen europäischen Ländern dazu aufgefordert, am Samstag zu einer Protestkundgebung nach Genf zu kommen. Der 86-Jährige regiert Kamerun seit 1982. Die Opposition weist immer wieder auf die ständigen Auslandaufenthalte des Präsidenten hin, immer wieder auch in der Schweiz.

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