Sahra Wagenknecht und das Westproblem: BSW kämpft in NRW
Sahra Wagenknecht muss in NRW punkten, damit das BSW bundesweit die Fünf-Prozent-Hürde schafft.
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Sahra Wagenknecht und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) stehen vor einer entscheidenden Phase. Nordrhein-Westfalen (NRW) spielt eine Schlüsselrolle für den Erfolg bei den kommenden Wahlen.
Das BSW benötigt in NRW über 4,5 Prozent der Stimmen, um bundesweit die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen, wie «ZEIT» berichtet.
Gelingt dies nicht, droht ein Scheitern des Einzugs in den Bundestag.
Geplatzter Auftritt in Wuppertal
In Wuppertal, wo das BSW bei der Europawahl bereits über fünf Prozent holte, war ein Wahlkampfauftritt von Wagenknecht geplant. Doch kurzfristig wurde der Auftritt der Politikerin abgesagt, was für Enttäuschung sorgte.
Als Begründung wurden logistische Probleme genannt, da Wagenknecht einen wichtigen TV-Auftritt in Berlin gehabt habe. «ZEIT» berichtet jedoch, dass die kurzfristige Absage Fragen aufwirft, da der TV-Termin lange feststand.
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Oskar Lafontaine, Wagenknechts Ehemann, sprang kurzfristig als Redner ein, um die Situation zu retten. Er hielt eine Rede, in der er die USA kritisierte und das BSW als einzige Antikriegspartei lobte.
Wagenknechts Strategie in NRW
Wagenknecht selbst räumte ein, dass es für das BSW im Westen schwerer sei als im Osten. Traditionelle Parteibindungen bei den über 60-Jährigen würden SPD und CDU begünstigen, so Wagenknecht.
NRW ist für Wagenknecht und das BSW von zentraler Bedeutung, da hier die meisten Wählerinnen und Wähler leben. Umso wichtiger ist es, auch im Westen der Republik Anhänger zu gewinnen, um erfolgreich zu sein.
Ihr Verhältnis zu NRW wirkt jedoch distanziert, da sie in Jena aufgewachsen ist und im Saarland wohnt. Trotzdem kandidierte sie bereits in der Vergangenheit in NRW für politische Mandate.
Interne Unruhe im BSW
Die Umfragewerte des BSW sinken seit Monaten, was die Partei zusätzlich unter Druck setzt. Wagenknecht selbst drohte bereits mit dem Rückzug aus der Politik, sollte das BSW scheitern.
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Zuletzt traten zwölf Mitglieder in Bayern aus dem BSW aus, und auch ein EU-Abgeordneter kündigte seinen Abschied an. Kritik an der gemeinsamen Asyl-Abstimmung mit der AfD war ein Auslöser für diese Entwicklung.
Wagenknecht kämpft an vielen Fronten: interne Unzufriedenheit, finanzielle Nöte und hohe Erwartungen an ihre Person. Nach der Absage in Wuppertal ist nur noch eine Kundgebung in Bielefeld geplant.