Salvinis Lega billigte neues Statut und wird zur nationalen Partei
Italiens rechte Oppositionspartei verzichtet auf ihre sezessionistischen Wurzeln. Damit wird die Lega zur gesamtstaatlichen Gruppierung.
Das Wichtigste in Kürze
- Italiens rechte Oppositionspartei verzichtet auf seine sezessionistischen Wurzeln.
- Damit wird die Lega zur gesamtstaatlichen Gruppierung.
- Der Parteiname wird von «Lega Nord» in «Lega Salvini Premier» geändert.
Italiens rechte Oppositionspartei Lega verzichtet auf ihre sezessionistischen Wurzeln, die auf die Achtzigerjahre zurückgehen und wird zur gesamtstaatlichen Gruppierung. Die Parteidelegierten stimmten auf dem Kongress in Mailand am Samstag für ein neues Statut.
Der Parteiname wird somit von «Lega Nord» in «Lega Salvini Premier» umgewandelt. Das Mandat des Parteichefs wird von drei auf fünf Jahre verlängert. «Heute heben wir eine Partei aus der Taufe, die Italien regieren will», sagte der 46-jährige Salvini.
Einen langen Applaus erhielt Parteigründer Umberto Bossi, der die Gruppierung bis 2011 geführt hatte. Wegen eines Skandals um veruntreute Parteigelder musste er schliesslich zurücktreten.
Le Sardine contro Salvini
Vor dem Mailänder Hotel, in dem der Lega-Kongress stattfand, demonstrierten Aktivisten der Anti-Populismus-Bewegung «Sardinen» («Le Sardine») gegen Salvini.
Mit dem neuen Statut verzichtet die Partei definitiv auf ihren Namen «Lega Nord», der noch klar ihre sezessionistischen Ziele ausdrückte. De facto war der Begriff bereits 2017 ersetzt worden.
Mit der Namensänderung besiegelt die Oppositionspartei auch den gelungenen Sprung von einer regional verankerten Kleinpartei. Sie wird somit zu einer gesamtstaatlichen, rechtspopulistischen Gruppierung, die laut Umfragen seit Monaten auf Höhenflug segelt.
Agierte die Oppositionspartei unter Bossis Regie als norditalienische Regionalpartei, so bemüht sich der ambitionierte Salvini aktiv um internationale Allianzen. Beste Kontakte pflegt er zur FPÖ in Österreich sowie zur Chefin von Frankreichs Rassemblement National, Marine Le Pen.
Lombardischer Freiheitskämpfer bleibt Symbol
Ganz verzichtet die neugegründete Lega auf ihre sezessionistischen Wurzeln allerdings nicht. Parteisymbol bleibt die Figur des mittelalterlichen lombardischen Freiheitskämpfers Alberto da Giussano.
Der gesundheitlich stark geschwächte «Vater» der Gruppierung Bossi bleibt der neuen Gruppierung als lebenslanger Präsident erhalten, allerdings ohne Kompetenzen.