Suche nach möglichen Komplizen des saudiarabischen Angreifers auf US-Militärbasis

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USA,

Nach dem Schusswaffenangriff auf einem US-Militärstützpunkt durch einen saudiarabischen Soldaten laufen die Ermittlungen auf Hochtouren: «Wir finden heraus, was passiert ist, ob es einer war oder mehrere Leute», sagte US-Präsident Donald Trump am Wochenende in Washington.

Der Marinefliegerstützpunkt Pensacola in Florida
Der Marinefliegerstützpunkt Pensacola in Florida - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • SITE: Schütze warf USA «Verbrechen» gegen Muslime und die Menschheit vor.

Einem Pressebericht zufolge soll der Täter bei einer Party am Abend vor dem Angriff mit drei Toten und acht Verletzten Videos mit Schusswaffenangriffen gezeigt haben.

Der Unterleutnant der saudiarabischen Luftwaffe und Marine-Flugoffizier in Ausbildung hatte sich zum Training auf dem Marinefliegerstützpunkt Pensacola im Bundesstaat Florida aufgehalten. Er eröffnete am Freitagmorgen in einem Unterrichtsgebäude das Feuer. Drei Menschen wurden getötet und acht verletzt, darunter auch zwei eintreffende Polizisten. Der Angreifer wurde bei dem Schusswechsel mit der Polizei getötet.

Das Motiv des Täters war am Wochenende weiter unklar. Die «New York Times» berichtete, er habe am Abend vor der Tat bei einem Fest Videos mit Schusswaffenangriffen auf viele Menschen gezeigt. Der Schütze stand nach Informationen der Zeitungen aber nicht in Verbindung zu Terrorgruppen. Die «New York Times» berief sich auf Ermittlerkreise, nähere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Die «New York Times» berichtete zudem unter Berufung auf Ermittlerkreise, sechs Saudi-Araber seien nach dem Angriff auf der US-Militärbasis befragt worden. Drei von ihnen hätten die Tat gefilmt. Die drei anderen waren laut «Washington Post» zusammen mit dem Schützen in die USA geflogen, waren aber auf anderen US-Stützpunkten stationiert. Der «New York Times» zufolge war der Schütze mit einer vor Ort gekauften Pistole Glock 9mm bewaffnet. Sie war mit einem grösseren Magazin ausgestattet. Ausserdem habe er vier bis sechs weitere Magazine bei sich gehabt.

Das auf die Überwachung extremistischer Websites spezialisierte US-Unternehmen SITE identifizierte den Täter als den 21-jährigen Mohammed al-Schamrani. Er soll kurz vor dem Angriff ein USA-kritisches Manifest im Online-Dienst Twitter veröffentlicht haben. Er sei «gegen das Böse, und Amerika als Ganzes ist zu einer Nation des Bösen geworden», erklärte der Schütze demnach. «Ich hasse Euch, weil Ihr jeden Tag Verbrechen nicht nur gegen Muslime, sondern auch gegen die Menschheit unterstützt, finanziert und begeht», zitierte SITE den Schützen.

Der Account, auf dem die USA auch wegen ihrer Unterstützung für Israel kritisiert wurden und der den früheren Al-Kaida-Anführer Osama bin Laden zitierte, wurde inzwischen gelöscht. Nach Angaben von Floridas Gouverneur kam der Schütze aus Saudi-Arabien - wie 15 der 19 an den Terroranschlägen vom 11. September 2001 beteiligten Attentäter. Einige von ihnen hatten Flugunterricht in Florida genommen.

US-Präsident Trump hatte auf Twitter geschrieben, der saudische König Salman habe sein Beileid ausgedrückt und den «barbarischen Akt» verurteilt. Am Samstag sagte Trump, der Ablauf des Ausbildungsprogramms in Zusammenarbeit mit anderen Ländern müsse «sofort» überprüft werden.

Auf der Militärbasis im Süden der USA sind 16.000 Militärangehörige stationiert und mehr als 7000 Zivilisten beschäftigt. Pensacola ist ein wichtiges Ausbildungszentrum der Marine und Stützpunkt einer Flugstaffel der US-Navy. Ausgebildet werden auch hunderte ausländische Soldaten, unter anderem aus Saudi-Arabien, einem wichtigen Rüstungspartner der USA.

Erst am Mittwoch hatte ein Matrose auf dem US-Marinestützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii zwei Menschen erschossen. Der 22-jährige Angreifer nahm sich anschliessend das Leben. Sein Motiv war bislang unklar.

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