So lästert das Netz über die Absetzung von Kevin McCarthy
Die Abwahl des Sprechers des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, sorgt in den USA für Aufregung. In den sozialen Netzwerken finden die Amis klare Worte.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag wurde der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, abgewählt.
- Seither herrscht in den Vereinigten Staaten politischer Stillstand.
- Die Aufregung in den Medien und auf Social Media darüber ist gross.
«Bring it on!», forderte Kevin McCarthy seine innerparteilichen Gegner auf. So überzeugt war er, einen Putsch gegen ihn überstehen zu können. Doch es kommt anders: Nach nur 269 Tagen wurde der Republikaner seines Amtes als Sprecher des US-Repräsentantenhauses enthoben.
Entsprechend gross ist die Aufregung in den Vereinigten Staaten: Die «Washington Post» spricht von einem «Erdbeben» bei den Republikanern. Für «CNN» und die «Los Angeles Times» hat die Abwahl Washington ins Chaos gestürzt. Die acht verantwortlichen Republikaner hätten nun «das Chaos, das sie wollten», schreibt das «Wall Street Journal». «Ihr schlauer Plan scheint es zu sein, sich selbst die Köpfe abzuschlagen.»
Doch bis ein neuer Speaker gefunden ist, herrscht in den USA politischer Stillstand: Die Haushaltsverhandlungen können nicht weitergehen, und der Kongress ist blockiert. Denn: Der Speaker spielt eine wichtige Rolle, da er die Tagesordnung des Parlaments festlegt. Zudem ist er für die Verabschiedung wichtiger Gesetze verantwortlich.
Kritik aus der Bevölkerung
Auch die Bürgerinnen und Bürger finden klare Worte für das politische Debakel: «Diese Abstimmung hat uns gezeigt, wer die Verräter sind, auch auf Seiten der Republikaner», schreibt ein X-Nutzer. «99,9 Prozent unserer Politiker sind absolute Clowns, die nicht auf das Volk hören.»
«McCarthy würde nicht einmal für SEINEN rechtmässigen Platz kämpfen», schreibt eine andere. «Von hier aus stinkt es nach einem komplizenhaften, schwachen Feigling, der den ‹Wünschen› der Demokraten nachgibt. Sorry, McCarthy hat in den letzten neun Monaten Beispiele dafür geliefert.»
«McCarthy hatte viele Gelegenheiten, das Richtige zu tun», schreibt eine weitere X-Userin. «Er hat sich in den meisten Fällen für die falsche Seite entschieden. Tschüss!»
Rauswurf von McCarthy-Gegner gefordert
Nach der Revolte fordert ein prominenter Republikaner den Ausschluss des McCarthy-Widersachers Matt Gaetz aus der Fraktion. «Matt Gaetz ist ein Anti-Republikaner, der der konservativen Bewegung aktiv geschadet hat.» Dies schreibt Newt Gingrich in einem Gastbeitrag für die «Washington Post».
«Offensichtlich hasst Gaetz den Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy. Und das ist in Ordnung», so Gingrich. Aber Gaetz zerstöre damit die Regierungsfähigkeit der Republikaner im Repräsentantenhaus.
Bis nächste Woche können nun potenzielle Kandidaten ihr Interesse bekunden. Eine Abstimmung ist für kommenden Mittwoch geplant.