Streit zwischen Silvio Berlusconi und Giorgia Meloni wird schärfer
In Italien wird der Streit zwischen Silvio Berlusconi und Giorgia Meloni immer schärfer. Grund dafür ist eine beleidigende Notiz von Berlusconi.
Das Wichtigste in Kürze
- Silvio Berlusconi und Giorgia haben sich in den Haaren.
- Grund dafür ist eine beleidigende Notiz über Meloni.
Der Streit in Italien wird noch vor dem offiziellen Beginn der Regierungsbildung der Rechtskoalition schärfer. Zwischen der voraussichtlich nächsten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und ihrem bisher Verbündeten Silvio Berlusconi kriselt es.
Am Freitagabend sagte die Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Fratelli d'Italia, dass sie nicht erpressbar sei. Für seine Partei Forza Italia verlangt Silvio Berlusconi im nächsten Kabinett wichtige Ressorts. Bislang liess sich Meloni abblitzen.
Für den Eklat innerhalb der Allianz rechter Parteien hatte Berlusconi mit einer hangeschriebener Notiz gesorgt. Darauf vermerkte der 86-Jährige, mit Meloni können man nicht zurechtkommen. Sie lege ein «rechthaberisches, überhebliches, arrogantes, beleidigendes» Verhalten an den Tag. Am Freitag hatten Medien Fotos des Zettels veröffentlicht, die am Donnerstag im Senat gemacht worden waren.
Silvio Berlusconi spekuliert
Darauf angesprochen schimpfte Meloni: «Mir scheint, da fehlte noch ein Punkt auf Berlusconis Liste: Ich bin nicht erpressbar.»
Sie bezog sich auf den Versuch der Alt-Politikers, der Wahlsiegerin bei der ersten Senatssitzung eins auszuwischen. Indem er seine Abgeordneten nicht für den Fratelli-Kandidaten Ignazio La Russa als Senatschef stimmen liess.
Berlusconi spekulierte, dass es dann nicht zur Mehrheit reicht. Dann aber votierten überraschend auch Oppositionspolitiker für La Russa und der umstrittene Faschismus-Nostalgiker wurde prompt gewählt. Für den erfahrenen Berlusconi war das eine herbe Blamage.
Wenige Tage vor dem erwarteten Auftrag zur Regierungsbildung durch Staatspräsident Sergio Mattarella sei die Rechtskoalition «ein Pulverfass». Dies schrieb die linksliberale Tageszeitung «La Repubblica» (Samstag).
Der Grund für den Streit ist die Besetzung des Kabinetts: Meloni weigert sich, wichtige Ressorts an Forza Italia zu geben. Bei der Wahl hatten sie weniger als ein Drittel der Fratelli-Stimmen erhalten.