Taiwans Vizepräsident reist über USA nach Paraguay
Trotz Warnungen der chinesischen Regierung hat der taiwanische Vizepräsident William Lai am Samstag seinen diplomatischen Partner Paraguay besucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Vizepräsident Taiwans, William Lai, brach am Samstag zu einer Reise nach Paraguay auf.
- Paraguay ist ein diplomatisch wichtiger Partner für Taiwan.
- China spricht des Öfteren Warnungen für taiwanische Diplomaten aus, die die USA passieren.
Trotz einer Warnung der chinesischen Regierung ist Taiwans Vizepräsident William Lai am Samstag zu einer Reise nach Paraguay aufgebrochen. Er freue sich darauf, sich bei einer Zwischenlandung in New York mit US-Freunden zu treffen. Das schrieb Lai auf der Online-Plattform X, die bislang unter dem Namen Twitter bekannt war. Er nannte vor seinem Abflug keine weiteren Details zu seinem Aufenthalt in den USA.
Wie bei vorherigen Zwischenlandungen hochrangiger taiwanischer Politiker in den USA hatte Peking auch diesmal seinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht. Es wurde von einer Provokation gesprochen.
Peking droht Taiwan mit Eroberung
Die kommunistische Führung in Peking betrachtet den demokratischen Insel-Staat Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. China versucht, Taiwan international zu isolieren und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder mit Taiwan strikt ab. Wie die meisten Länder der Welt unterhalten auch die USA keine Botschaft in Taiwan. Allerdings gibt es eine Vielzahl informeller Kontakte, die Peking ebenfalls verärgern.
Im April traf Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen bei einem Zwischenstopp mit Kevin McCarthy, Sprecher des US-Repräsentantenhauses, zusammen. Peking reagierte mit Militärübungen.
Das südamerikanische Paraguay ist eines der 14 Länder, die noch offizielle diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhalten.