Teile Italiens Rechter denken über Partei-Zusammenschluss nach
In Italiens Mitte-Rechts-Block kursiert die Idee über eine Verschmelzung der konservativen Partei Forza Italia (FI) und der rechten Lega. Aber es gibt Zweifel.
Das Wichtigste in Kürze
- Italiens Partei Forza Italia (FI) und die rechte Lega wollen fusionieren.
- Einzig die rechtsradikale Partei Fratelli d'Italia stellt sich gegen eine Zusammenarbeit.
- Von Seiten der FI häufen sich Zweifel, die Lega will beruhigen.
In Italiens Mitte-Rechts-Block kursiert die Idee über eine Verschmelzung der konservativen Partei Forza Italia (FI) von Silvio Berlusconi und der rechten Lega von Matteo Salvini. Die rechtsradikale Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) von Giorgia Meloni will laut Medienberichten vom Samstag nicht mit einsteigen.
Keine «Annektierung»
In Berlusconis Partei soll es Widerstand geben, aus Angst davor, dass die FI damit gewissermassen verramscht werden könnte. Aus Lega-Kreisen hiess es, es gehe nicht um eine «Annektierung», sondern um eine Zusammenarbeit für Italien. Mitte kommender Woche soll es weitere Gespräche geben.
FI und Lega sind Teil der aktuellen, von vielen Parteien unterstützten Regierung aus Experten und Politikern unter Ex-EZB-Chef Mario Draghi. Giorgia Meloni ist in einer Mini-Opposition. Umfragen zufolge erhielten die drei Parteien zuletzt wieder mehr Zustimmung und könnten zusammen auf deutlich mehr als 40 Prozent der Wählerstimmen kommen.
Die Pläne folgen etwa eine Woche nach der Gründung der neuen Mitte-Rechts-Fraktion «Coraggio Italia» (Mut Italien) im italienischen Parlament. «In einem gemeinschaftlichen Klima haben wir die Hypothese eines Bundes von Mitte-Rechts-Kräften bewertet», twitterte Berlusconi, der sich derzeit zu Hause von den Folgen seiner Corona-Infektion erholt, am Freitag nach einem Video-Parteigipfel.
Keine Streitereien mehr
Ex-FI-Mitglied und Mitbegründer von «Coraggio Italia» Giovanni Toti bewertete die Idee einer vereinten Partei im Interview der Zeitung «La Repubblica» (Samstag) als «sehr ambitioniert». Die Idee fällt auch in eine laufende Debatte, in der die Rechten um Kandidaten für anstehende Bürgermeisterwahlen etwa in Rom und Mailand streiten.