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Todestag von Mahsa Amini: Iranischer Präsident droht Protestlern

Jasmin Diop
Jasmin Diop

Iran,

Am 16. September 2022 starb die junge Iranerin Mahsa Amini (†22) nach staatlicher Gewaltanwendung. Vor dem Jahrestag herrscht im Iran wachsame Spannung.

Mahsa Amini Erinnerung Protest
Am Samstag jährt sich der Todestag der 22-jährigen Mahsa Amini. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mahsa Amini starb vor einem Jahr nach einem Übergriff der Sittenpolizei.
  • Ihr Tod rief weltweit massive Proteste gegen Bedingungen und Staatsmacht im Iran hervor.
  • Das Regime reagierte mit äusserster Härte.

Kurz vor dem Jahrestag des Todes der 22-jährigen Mahsa Amini zeigt sich die iranische Regierung kampfbereit. Unter anderem sprach Präsident Ebrahim Raisi eine deutliche Warnung respektive Drohung in Richtung möglicher Protestler aus.

So erklärte er in einem TV-Interview: «[An] Diejenigen, die vorhaben, Mahsa Aminis Namen zu missbrauchen, ein Agent von Ausländern zu sein, Instabilität im Land zu schaffen. Wir wissen, was mit ihnen geschehen wird.»

Wie unter anderem der «Tagesspiegel» berichtet, sei die Polizeipräsenz auf den Strassen deutlich verstärkt. Zudem seien im Vorfeld des Todestages von Mahsa Amini mindestens fünf Webseiten gesperrt worden. Die Betreiber befänden sich nun in Haft. Ihnen werde die «Organisation von Krawallen» vorgeworfen.

Mahsa Amini starb nach Festnahme

Am Samstag, dem 16. September, jährt sich zum ersten Mal der im Alter von 22 Jahren zu Tode gekommenen Mahsa Amini. Die kurdische Iranerin war in Teheran von der staatlichen Sittenpolizei wegen angeblich «unislamischer Kleidung» festgenommen worden. Drei Tage später starb Amini im Krankenhaus.

Mahsa Amini Protest Schweiz
Auch in der Schweiz herrschte Solidarität mit Mahsa Amini und den Frauen im Iran. (Archivbild) - keystone

Der gewaltsame Tod der jungen Frau hatte ein Schlaglicht auf die Frauenrechtssituation im Iran geworfen. Im Iran und weltweit kam es zu massiven Protesten gegen das Mullah-Regime. Dieses schlug mit extremer Härte zurück; es kam zu Tausenden von Festnahmen und mindestens sieben Hinrichtungen.

Inwieweit sich die Proteste und die Erinnerung an Mahsa Amini mit Gewalt im Iran unterdrücken lassen, wird das Wochenende zeigen. Und auch weltweit dürften die Drohungen eher nicht verfangen.

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