US-Präsident Trump droht dem Iran mit Auslöschung
In einer neuen Eskalation des Konflikts mit Teheran hat US-Präsident Donald Trump dem Iran mit Auslöschung gedroht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lage zwischen Washington und Teheran ist zurzeit angespannt.
- US-Präsident Donald Trump verschärft den Konflikt nun weiter.
- Er droht dem Iran auf Twitter mit dessen Vernichtung.
«Wenn der Iran kämpfen will, wird dies das offizielle Ende des Iran sein», schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif zeigte sich überzeugt, dass weder die USA noch ein anderes Land Krieg mit dem Iran wollten und wagten.
If Iran wants to fight, that will be the official end of Iran. Never threaten the United States again!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) May 19, 2019
Seiner Drohung einer Auslöschung des Iran fügte Trump hinzu: «Bedroht nie wieder die USA.» Die harschen Worte des US-Präsidenten fallen in eine Zeit stark gewachsener Spannungen zwischen Washington und Teheran.
Unter Verweis auf eine nicht näher begründete «unmittelbare Bedrohung» durch den Iran verlegte die US-Regierung seit Anfang Mai einen Flugzeugträger, eine Bomberstaffel und eine Luftabwehrbatterie in die Golfregion. Zudem verschärfte sie die gegen den Iran verhängten Sanktionen.
Der Iran verkündete seinerseits am ersten Jahrestag der Kündigung des Atomabkommens durch Trump, dass er bestimmte Bestimmungen der Vereinbarung nicht mehr einhalten werde. Auch kündigte Teheran an, weitere Massnahmen zu ergreifen, wenn die Mitunterzeichner ihm nicht binnen 60 Tagen entgegenkommen.
Trump will rigorosen Kurs gegen Iran
US-Medien zufolge drängt insbesondere Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton zu einem rigorosen Kurs gegen den Iran. Andere Regierungsmitglieder hielten dagegen. Trump hatte jüngst gesagt, dass er «mässigend» auf Bolton einwirke.
Die Krise zieht seit einigen Wochen immer weitere Kreise. Vor gut einer Woche hatten die Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate Sabotageakte gegen zwei Öltanker aus Saudi-Arabien und zwei weitere Schiffe vor ihrer Golfküste gemeldet.
USA zieht Botschaft-Mitarbeiter aus Bagdad ab
Am Mittwoch verkündete die US-Regierung, dass sie alle nicht unbedingt benötigten Mitarbeiter ihrer Botschaft in Bagdad und des US-Konsulats in Erbil abziehe.
Am Sonntag schlug eine Katjuscha-Rakete in der stark gesicherten Grünen Zone in Bagdad ein. Dort befinden sich die Sitze von Regierung und Parlament sowie zahlreiche Botschaften westlicher Staaten. Wer den Raketenangriff, bei dem niemand verletzt wurde, verübte und warum, blieb unklar.
Der iranische Aussenminister Sarif versicherte, er sehe keine wirkliche Kriegsgefahr. Er sei sich dessen sicher, «weil weder wir einen Krieg wollen noch irgendjemand die Illusion hat, dass sie dem Iran in der Region entgegentreten können», sagte der Chefdiplomat zum Abschluss einer China-Reise.