UN-Generalsekretär will Nulltoleranz bei sexuellen Übergriffen

UN-Generalsekretär António Guterres verspricht «Nulltoleranz» bei sexuellen Übergriffen durch Blauhelmsoldaten. Seit 2014 sind immer wieder Vorwürfe gegen die UN-Truppen aufgetaucht.

900 zusätzliche Blauhelmsoldaten sollen in die Zentralafrikanische Republik entsandt werden.
900 zusätzliche Blauhelmsoldaten sollen in die Zentralafrikanische Republik entsandt werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • António Guterres will Fälle von sexuellem Missbrauch durch Blauhelmsoldaten explizit verfolgen.
  • Der UN-Generalsekretär erklärt, dass die Übergriffe das Ansehen der Friedensmission beschädigen.

UN-Generalsekretär António Guterres will bei Fällen von sexuellem Missbrauch durch Blauhelmsoldaten eine «Nulltoleranz»-Politik verfolgen. Einzelne Übergriffe von Soldaten hätten das Ansehen der Friedensmission in der Zentralafrikanischen Republik beschädigt, räumte Guterres am Freitag bei einem Besuch in Bangui ein. «Ich werde mit extremer Entschlossenheit gegen jegliche Fälle sexuellen Missbrauchs kämpfen», sagte der UN-Generalsekretär. Er habe sich auch mit Opfern und deren Familien getroffen. Seit 2014 hat es immer wieder Vorwürfe gegen Blauhelmsoldaten wegen sexuellen Missbrauchs gegeben.

Guterres warb mit seinem dreitägigen Besuch für mehr Unterstützung zur Überwindung der Krise in dem Land. Er bat den UN-Sicherheitsrat zudem, die rund 12 000 Mann starke Friedenstruppe für einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung um 900 Soldaten zu verstärken.

In dem Land war 2013 ein Bürgerkrieg ausgebrochen, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit gegenüberstanden. In Folge einer französischen Militärintervention und später der UN-Friedensmission stabilisierte sich die Lage langsam. In den vergangenen Monaten ist die Gewalt jedoch wieder aufgeflammt. Nach UN-Angaben sind rund 1,1 Millionen Menschen auf der Flucht - fast ein Viertel der Bevölkerung. Der Staat ist einem umfassenden UN-Index zufolge das ärmste Land der Welt.

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