Uno Sicherheitsrat: Schweiz als Vermittlerin gefragt
Ab 2023 wird die Schweiz dem Uno Sicherheitsrat beitreten. Ihre Fähigkeiten als Vermittlerin sind im mächtigsten Uno-Gremium gefragt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fähigkeiten der Schweiz als Vermittlerin sind im Uno-Sicherheitsrat gefragt.
- Sie soll im Mai 2023 sogar die Präsidentschaft des mächtigsten Uno-Gremiums innehaben.
Die Schweiz wurde am Donnerstag für 2023 und 2024 in den Uno-Sicherheitsrat gewählt. Die Uno-Botschafter der Nachbarstaaten sehen den zwei Jahren der Schweiz im Uno Sicherheitsrat mit Spannung entgegen. Die Fähigkeiten der Schweiz als Vermittlerin und Brückenbauerin werden auch im mächtigsten Uno-Gremium gefragt sein.
Im Vorfeld forderte Frankreich die Schweiz auf, den Begriff Neutralität «nicht zu wörtlich» zu nehmen. Vor allem im Mai 2023, wenn sie die Präsidentschaft des Rates innehabe, müsse die Schweiz konkrete Ergebnisse anstreben. Das sagte der französische Botschafter bei der Uno in New York, Nicolas de Rivière, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Er habe der Schweiz keine Ratschläge zu geben, sagte der Botschafter weiter. Er hoffe aber, die Schweiz werde ihre Zeit im Uno Sicherheitsrat nutzen, um Lösungsvorschläge für aktuelle Krisen zu erarbeiten. De Rivière hofft, dass sich die Schweiz bei «heissen Situationen» nicht zurückziehe, zumal Bern über Expertise in der Konfliktprävention verfüge.
De Rivière begrüsste die Beteiligung an Sanktionen gegen Russland und forderte Bern auf, im Rat die gleiche Haltung einzunehmen. Neutralität dürfe nicht als Äquidistanz gesehen werden. Es gebe viele zweideutige Situationen, sagte der Botschafter im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. De Rivière glaubt, dass die Ukraine-Krieg die zwei Jahre des Schweizer Mandats im Gremium weitgehend ausfüllen wird.
Uno Sicherheitsrat: Österreich unterstützt die Schweiz
Grosse Unterstützung erhielt die Schweiz vom österreichischen Botschafter bei der Uno, Alexander Marschick: Die Schweiz habe gezeigt, wie ein Staat seine Werte und Vermittlungsmöglichkeiten als neutraler Staat in der Uno aktiv mitgestalten könne.
«Wir sind zuversichtlich, dass die Schweiz diese Schwerpunkte und Fähigkeiten in den Sicherheitsrat tragen und dort mit Nachdruck verfolgen wird. Sie leistet damit einen wertvollen Beitrag für die globale Sicherheit», sagte der Botschafter. Gerade in Zeiten internationaler Herausforderungen und Vertrauensdefiziten sei die aktive Teilnahme von kleineren Staaten mit multilateralem Profil essenziell.
Mit dem Fürstentum Liechtenstein hat die Schweiz bei der Uno einen kleinen, aber mutigen Partner an seiner Seite. Die Schweiz hat in den vergangenen Jahren auch als Nichtmitglied immer wieder für bessere Arbeitsmethoden des Rates geweibelt. Das sagte der Liechtensteiner Botschafter bei der Uno, Christian Wenaweser.
Beide Länder haben sich zudem für den Schutz der zivilen Bevölkerung in bewaffneten Konflikten ausgesprochen.