Urteil in Frankfurter Prozess um verdurstetes jesidisches Mädchen erwartet
Anderthalb Jahre nach Prozessbeginn wird heute (11.00 Uhr) vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main das Urteil gegen den ehemaligen Mann der IS-Rückkehrerin Jennifer W. im Fall eines verdursteten jesidischen Mädchens im Irak erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Er habe den Tod des Mädchens «billigend in Kauf genommen», hiess es in der Anklage..
Die Anklage wirft dem Iraker Taha A.-J. vor, im Sommer 2015 das fünfjährige Kind, das als Sklavin bei ihm und W. lebte, als Strafe für das Urinieren auf eine Matratze bei Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius im Schatten im Freien an ein Fenster gefesselt zu haben, bis es in der Hitze starb.
Er habe den Tod des Mädchens «billigend in Kauf genommen», hiess es in der Anklage. Die Bundesanwaltschaft forderte lebenslange Haft und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Die Verteidigung stellte keinen eigenen Antrag. Seine Exfrau wurde in einem separaten Prozess in München bereits zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt.