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US-Armee greift Hisbollah-Stützpunkte im Irak und Syrien an

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Nach dem Tod eines US-Zivilisten bei einem Raketenangriff auf einen Militärstützpunkt im Irak hat die US-Armee Stützpunkte der vom Iran unterstützten Hisbollah-Brigaden im Irak und in Syrien bombardiert.

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Hisbollah-Kämpfer im Irak. (Archivbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Proiranische Milizen: 19 Tote bei Bombardements nach Tod von US-Zivilist.

Die «defensiven Präzisionsschläge» gegen insgesamt fünf Hisbollah-Stützpunkte und Waffenlager seien eine Reaktion auf wiederholte Angriffe der schiitischen Miliz, erklärte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag. Dabei wurden nach Angaben der proiranischen Hasched-al-Schaabi-Milizen 19 Kämpfer, darunter mehrere Kommandeure, getötet.

Pentagon-Sprecher Jonathan Hoffman erklärte, die Einsätze an drei Orten im Irak und zwei weiteren in Syrien schwächten die Fähigkeit der Kataib Hisbollah zu Angriffen gegen die Soldaten der US-geführten Militärkoalition im Irak. Laut irakischer Armee ereigneten sich die US-Bombardements in der westlichen Provinz Anbar, die an Syrien grenzt. Ein Regierungssprecher sprach von einer «Verletzung der irakischen Souveränität».

Die Hasched-al-Schaabi-Milizen, zu der die Hisbollah-Brigaden teilweise gehören, erklärten, allein im Irak seien 19 Kämpfer getötet worden, darunter mehrere Kommandeure. Ausserdem gebe es 35 Verletzte. Zunächst war von 15 Toten die Rede gewesen.

Kurz nach den Bombardements schlugen vier Katjuscha-Raketen in der Nähe des grossen Militärstützpunktes Tadschi unweit von Bagdad ein, wo auch US-Soldaten stationiert sind. Dabei sei jedoch niemand verletzt worden, sagte ein Vertreter der irakischen Sicherheitsbehörden.

Den Hasched-al-Schaabi-Milizen gehören mehrere paramilitärische, grösstenteils proiranische Gruppierungen an. Die 2014 für den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gegründeten Milizen unterstehen offiziell der Regierung, doch haben viele ihre Eigenständigkeit bewahrt.

Die Hisbollah-Kämpfer im Irak haben nach Darstellung des Pentagon-Sprechers «eine starke Verbindung zu den iranischen Al-Kuds-Brigaden», der im Ausland aktiven Elitetruppe der iranischen Revolutionsgarden, und sie erhielten auch anderweitig Unterstützung aus dem Iran. Damit hätten sie Soldaten der US-geführten internationalen Militärkoalition gegen den IS angegriffen.

Am Freitag war ein Militärstützpunkt im nordirakischen Kirkuk mit mehr als 30 Raketen beschossen worden. Dabei starb ein US-Zivilist, der für die US-Armee arbeitete. Zudem wurden mehrere irakische und US-Soldaten verletzt. Nach Angaben eines irakischen Sicherheitsbeamten war der Raketenangriff genau auf den Bereich des Stützpunktes verübt worden, in dem sich die US-Soldaten aufhalten.

Seit Ende Oktober wurden elf Raketenangriffe auf Anlagen im Irak verübt, auf denen US-Soldaten oder US-Diplomaten stationiert sind. Bei den ersten zehn Attacken gab es einen Toten und mehrere Verletzte in den Reihen der irakischen Armee, der Tod des US-Bürgers beim elften Angriff markierte jedoch einen Wendepunkt.

Die Lage im Irak ist äusserst instabil; seit Anfang Oktober wird das Land angesichts einer schweren sozialen Krise von einer beispiellosen Protestwelle erschüttert. Am Samstag blockierten Demonstranten die Zufahrt zu einem Ölfeld in Nasirijah im Süden des Landes und legten die dortige Produktion lahm. Bei Zusammenstössen mit den Sicherheitskräften wurden in den vergangenen Monaten mindestens 460 Menschen getötet und 25.000 verletzt.

Unter dem Druck der Demonstranten trat Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi zurück, führt die Regierung aber geschäftsführend weiter. Der Iran übt grossen Einfluss im Irak aus und versucht, die Bildung einer neuen Regierung zu beeinflussen.

Die USA haben noch 5200 Soldaten im Irak stationiert, US-Präsident Donald Trump lehnt ein verstärktes militärisches Engagement in der Region ab. Diesen Spielraum nutzt wiederum sein Widersacher, der Iran, so dass der Irak zwischen Teheran und Washington zerrieben zu werden droht. Auch im Bürgerkriegsland Syrien spielt der Iran als Unterstützer von Machthaber Baschar al-Assad eine einflussreiche Rolle.

Die jüngst mit US-Sanktionen belegte proiranische Miliz Assaib Ahl al-Hak erklärte am Sonntag, die US-Soldaten hätten sich zur «Bürde für den iranischen Staat» entwickelt. Daher müssten alle «alles tun, um sie mit allen legitimen Mitteln zu vertreiben».

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