US-Aussenminister Mike Pompeo trifft Patriarch Bartholomäus I.
Der US-Aussenminister Mike Pompeo hat in Istanbul Patriarch Bartholomäus I. getroffen. Seine Ankunft wurde vom türkischen Aussenministerium stark kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Mike Pompeo hat sich in Istanbul mit Patriarch Bartholomäus I. getroffen.
- Die Ankunft des US-Aussenministers wurde im Vorfeld stark kritisiert.
US-Aussenminister Mike Pompeo hat am Dienstag Patriarch Bartholomäus I. in Istanbul besucht. Vertreter der türkischen Regierung traf er hingegen nicht. Es sei ein «unglaubliches Privileg hier zu sein», sagte Pompeo im Beisein des Oberhauptes der orthodoxen Christen.
Auf seinem Weg zum Sitz des Patriarchen von Konstantinopel protestierte eine kleine Gruppe von Türken gegen Pompeo. «Yankee, geh nach Hause», riefen sie ihm zu. Bei dem Treffen sollte es um religiöse Fragen in der Türkei gehen, teilte das US-Aussenministerium im Vorfeld des Besuchs mit. Zudem wolle der US-Aussenminister die «starke Haltung» der USA zur Religionsfreiheit weltweit unterstreichen.
Mike Pompeo: Seine Ankunft war scharf in der Kritik
Zu einer Begegnung zwischen Pompeo und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan kam es jedoch nicht. Auch mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu traf sich Pompeo nicht. Einem US-Vertreter zufolge hatte dies «organisatorische Gründe».
Das türkische Aussenministerium hatte die USA jedoch vor Pompeos Ankunft scharf kritisiert. Fragen bezüglich der Religionsfreiheit in der Türkei seien «völlig irrelevant». Die USA sollten «zuerst in den Spiegel» blicken, erklärte das Ministerium.
Vor seiner Reise nach Istanbul hatte Pompeo Frankreichs Staatschef Emanuel Macron in Paris getroffen. Bei Gesprächen hätten sie über das «sehr aggressive» aussenpolitische Verhalten der Türkei beraten. Das sagte Pompeo der französischen Tageszeitung «Le Figaro» am Montag.
Das Treffen zwischen Pompeo und Bartholomäus I. fand rund vier Monate nach der umstrittenen Umwandlung der Istanbuler Hagia Sophia in eine Moschee infolge einer Anordnung Erdogans statt. Die USA und zahlreiche weitere Staaten hatten den Schritt scharf kritisiert.