US-Justiz klagt Assange wegen Verschwörung zu Computerangriff an
Die US-Justiz strebt eine Verurteilung des in London festgenommenen Wikileaks-Gründers Julian Assange wegen einer Verschwörung zum Angriff auf Regierungscomputer an. Wie das Justizministerium in Washington am Donnerstag mitteilte, drohen Assange dafür bis zu fünf Jahre Haft.
Das Wichtigste in Kürze
- Maximal fünf Jahre Haft - Keine Anklage wegen Spionage.
Die Vorwürfe beziehen sich auf die Wikileaks-Publikationen hunderttausender geheimer Regierungsdokumente in den Jahren 2010 und 2011, die Wikileaks von der früheren US-Soldatin Chelsea Manning zugespielt worden waren.
Die Anklage bleibt allerdings hinter den schlimmsten Befürchtungen Assanges zurück. Der 47-Jährige hatte befürchtet, in den USA wegen Spionage angeklagt zu werden - wofür ihm potenziell sogar die Todesstrafe gedroht hätte.
Das US-Justizministerium hob hervor, dass auch die im Rahmen der erhobenen Anklage vorgesehene Maximalstrafe von fünf Jahren nicht wahrscheinlich sei. Die tatsächlichen Strafen für Delikte nach dem US-Bundesrecht lägen «typischerweise» unter den im Gesetz vorgesehenen Höchststrafen.
Konkret wird Assange angelastet, sich mit Manning verbündet zu haben, um ein spezielles Passwort für den Zugang zu Rechnern des US-Verteidigungsministeriums zu knacken. Manning hatte den Angaben zufolge bereits zwar bereits ohne dieses Passwort Zugang zu diesen Computern und von ihnen hunderttausende Geheimdokumente heruntergeladen, die sie dann an Assange weiterleitete. Das Knacken des Passworts - das offensichtlich nicht gelang - hätte es ihr jedoch erleichtert, ihre Identität beim weiteren Herunterladen von Material zu verschleiern.
Die US-Regierung bat die britischen Behörden nach Angaben der dortigen Polizei bereits um die Auslieferung von Assange. Der Wikileaks-Gründer war am Donnerstag in der ecuadorianischen Botschaft in London festgenommen worden, in der er sieben Jahre lang Zuflucht gefunden hatte.