USA entsenden nach mehr als 20 Jahren wieder Botschafter in den Sudan
Die USA wollen erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten wieder einen Botschafter in den Sudan entsenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Sudanesischer Regierungschef Hamdok in Washington.
«Die USA und der Sudan haben entschieden, nach einer 23-jährigen Lücke das Verfahren für einen Austausch von Botschaftern einzuleiten», erklärte US-Aussenminister Mike Pompeo am Mittwoch anlässlich eines Besuchs des neuen sudanesischen Ministerpräsidenten Abdalla Hamdok in Washington.
«Diese Entscheidung ist ein bedeutender Schritt zur Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen den USA und dem Sudan.» Ein künftiger US-Botschafter muss noch vom Senat bestätigt werden.
Während der fast 30-jährigen Herrschaft des sudanesischen Machthabers Omar al-Baschir waren die Beziehungen zu den USA höchst angespannt. Washington führt den Sudan seit 1993 auf einer Liste mit Staaten, die einer Unterstützung des Terrorismus bezichtigt werden. Der Sudan hatte unter anderem Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden aufgenommen.
Al-Baschir wurde im April nach monatelangen Massenprotesten von der Armee gestürzt. Im August wurde Hamdok zum Ministerpräsidenten einer Übergangsregierung ernannt. Er ist der erste sudanesische Regierungschef seit 1985, der die USA besucht.
Pompeo, der Hamdok wegen einer Reise nicht persönlich empfing, würdigte am Mittwoch die Umsetzung «umfassender Reformen» im Sudan. Hamdok habe klar mit der Politik der Vorgängerregierung gebrochen.