US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview angekündigt, dass bis zu den US-Wahlen im November ihre Truppen in Afghanistan abgebaut werden sollen.
Soldaten Afghanistan
US-Soldaten in Afghanistan. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Trump hat den Abbau der Truppen in Afghanistan angekündigt.
  • Grundlage dafür sind die Fortschritte in den Friedensverhandlungen.
  • Die Taliban verlangen die Freilassung ihrer Kämpfer vor den Friedensverhandlungen.
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Die USA einen Abbau ihrer Truppenpräsenz in dem Land auf unter 5000 Soldaten in den kommenden vier Monaten an. Grundlage dafür sind die Fortschritte in den afghanischen Friedensbemühungen. Der derzeitige Plan sehe vor, dass bis Ende November die Zahl der in Afghanistan stationierten Soldaten unter 5000 liegen solle. Dies teilte das US-Verteidigungsministerium am Montag mit.

Truppenabbau von Verlauf der Friedensverhandlungen abhängig

Der Truppenabbau bleibe jedoch von der «Lage im Land» abhängig, erklärte das Pentagon. Auch werde er nach Konsultationen mit dem US-Kongress und in «direkter Koordination» mit den Nato-Partnern erfolgen. Die radikalislamischen Taliban hatten zuvor am Montag ihre Bereitschaft zu Friedensgesprächen nach Abschluss eines Gefangenenaustauschs bekräftigt.

Trump, Afghanistan
US-Präsident Donald Trump spricht zu Mitgliedern der amerikanischen Truppen auf der Bagram Air Base nördlich von Kabul. Foto: Alex Brandon/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Derzeit haben die USA noch 8600 Soldaten in Afghanistan. US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche in einem Interview des Nachrichtenportals «Axios» eine Zielmarke genannt: Die Truppenpräsenz in Afghanistan solle bis zur US-Präsidentschaftswahl am 3. November auf «4000 bis 5000» reduziert werden.

Freilassung von Taliban-Kämpfern als Voraussetzung

Die Taliban seien zu innerafghanischen Friedensgesprächen «innerhalb einer Woche» bereit. Dies unter der Bedingung, dass die Freilassung von Gefangenen durch die afghanische Regierung erfolgt sei. Dies sagte ein Taliban-Sprecher am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Eine afghanische Stammesversammlung hatte am Wochenende die umstrittene Freilassung von 400 als besonders gefährlich geltenden Taliban-Kämpfern beschlossen. Am Montag unterzeichnete Präsident Ashraf Ghani dann ein Dekret, das diese Freilassungen anordnet, wie das Büro des Staatschefs mitteilte.

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Ein Kämpfer der Taliban trägt ein Gewehr um seine Schulter. - Keystone

Die Taliban hatten die Freilassung ihrer Kämpfer zur Voraussetzung für Friedensverhandlungen gemacht. In den vergangenen Monaten hatte die afghanische Regierung bereits 5000 gefangene Taliban-Kämpfer auf freien Fuss gesetzt. Die Islamisten haben ihren Teil der Abmachung bereits erfüllt und 1000 Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte freigelassen.

Mit der US-Regierung hatten die Taliban im Februar ein Abkommen geschlossen, das den schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte regelt. Voraussetzung für den Abzug ist ein Rückgang der Gewalt in Afghanistan. Die USA waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in dem Land einmarschiert.

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