AfD

Verfassungsschützer: Bei AfD ist «jede Scheu gefallen»

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Deutschland,

Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer prangert die Verfassungsfeindlichkeit der AfD an. Auf ihrem Parteitag habe sie diese offen gezeigt.

afd bundesparteitag fähnchen
Laut Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer machte die AfD bei ihrem Bundesparteitag kein Geheimnis mehr aus ihrer Verfassungsfeindlichkeit. - Keystone

Stephan Kramer, Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, hat in einem Interview mit dem «Deutschlandfunk» deutliche Worte zur AfD gefunden. Er sieht eine fortschreitende Radikalisierung der Partei, wie «Tagesspiegel» berichtet.

Kramer bezog sich dabei auf den jüngsten AfD-Parteitag in Riesa. Dort habe die Partei nach seiner Einschätzung einen weiteren Schritt in Richtung Radikalisierung gemacht.

«Die Partei hat jetzt auf dem Bundesparteitag gezeigt, dass jede Scheu gefallen ist, sich noch hinter irgendwelchen Worten zu verstecken.» Dies erklärte Kramer im Deutschlandfunk-Interview.

AfD kokettiert mit Nazi-Slogan

Der Verfassungsschutzpräsident betonte, die AfD zeige nun ganz deutlich ihren völkischen Nationalismus und ihre Verfassungsfeindlichkeit. Dies sei in den Verfassungsschutzämtern bereits herausgearbeitet worden.

Stephan Kramer Verfassungsschutz afd
Stephan Kramer, Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, zeigt sich angesichts immer offenerer Radikalisierung bei der AfD alarmiert. (Archivbild) - Keystone

Als Beispiel führte Kramer den Wahlwerbespruch «Alice für Deutschland» für Kanzlerkandidatin Alice Weidel an. Dieser spiele mit der Losung «Alles für Deutschland» der Sturmabteilung (SA) der NSDAP.

Kritik am Bundesamt für Verfassungsschutz

Kramer bedauerte zudem, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz kein aktuelles Gutachten zur AfD vor der Bundestagswahl vorlege. Dies sei «verkehrt und fatal», wie «Tagesspiegel» zitiert.

Der Thüringer Verfassungsschutzchef argumentierte, die Neutralitätspflicht des Bundesamtes und die Mässigung im Wahlkampf würden in den Vordergrund gestellt. Er halte dies für eine falsche Interpretation der aktuellen Rechtslage.

Kramer appelliert an wehrhafte Demokratie

Ein mögliches Verbotsverfahren gegen die AfD schliesst Kramer nicht aus. So müsse eine wehrhafte Demokratie auch zeigen, dass sie es ernst meine mit den eigenen Regeln.

Findest du, dass die AfD gefährlich ist?

«Wenn eine Partei als verfassungsfeindlich eingestuft ist, dann sind weitere Schritte möglich», erklärte er laut «Tagesspiegel». Dies gelte insbesondere, wenn die politische Auseinandersetzung nicht dazu führe, die Feinde zurückzudrängen.

In Teilen erwiesen rechtsextremistisch

Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet die Partei derzeit als rechtsextremistischen Verdachtsfall. Diese Einstufung wurde im Mai 2024 vom Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen bestätigt, wie der «Deutschlandfunk» berichtet.

afd Höcke Parteitag Riesa
Der rechtsextreme Thüringen-Chef der AfD Höcke beim Bundesparteitag in Riesa. - Keystone

Der Thüringer AfD-Landesverband unter Björn Höcke wird bereits als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet. Die ehemalige Jugendorganisation der Partei, «Junge Alternative», wurde ebenfalls vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft.

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