Mindestens ein Toter durch Schüsse vor russischer Geheimdienst-Zentrale

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Russland,

Vor der russischen Geheimdienst-Zentrale in Moskau hat ein bewaffneter Angreifer am Donnerstag das Feuer eröffnet.

Mindestens ein Toter durch Schüsse vor russischer Geheimdienst-Zentrale
Mindestens ein Toter durch Schüsse vor russischer Geheimdienst-Zentrale - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Geheimdienst FSB: Bewaffneter Angreifer «ausgeschaltet».

Ein Geheimdienst-Mitarbeiter wurde bei dem Angriff getötet, wie russische Staatsmedien unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst FSB berichteten. Mehrere weitere Menschen wurden verletzt. Der Angreifer wurde dem Geheimdienst zufolge von Sicherheitskräften «ausgeschaltet».

Die Nachricht vom Tod eines Geheimdienst-Mitarbeiters kam wenige Minuten nach einer Erklärung des Gesundheitsministeriums, wonach zwei FSB-Agenten «extrem schwere Verletzungen» erlitten hätten. Insgesamt würden fünf Menschen mit Schussverletzungen im Krankenhaus behandelt, erklärte das Ministerium. Zur Identität der Opfer machte es keine Angaben.

Ein Unbekannter habe das Feuer in der Nähe des FSB-Hauptquartiers auf der Bolschaja-Lubjanka-Strasse im Zentrum Moskaus eröffnet, erklärte der Geheimdienst laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Die Identifizierung des Angreifers dauere an, hiess es weiter. Sicherheitskräfte hätten den mutmasslichen Täter etwa 30 Minuten nach den ersten Schüssen «ausgeschaltet». Im russischen Polizeijargon ist mit dieser Formulierung üblicherweise die Tötung eines Angreifers gemeint.

Unklar blieb zunächst, ob der Vorfall nach der «Ausschaltung» des Angreifers beendet war. Berichte über mehrere Angreifer wies der FSB als falsch zurück. Demnach handelte es sich um einen Einzeltäter, der auch nicht in das FSB-Gebäude hinein gekommen sei. AFP-Journalisten, die sich in der Nähe des Tatorts aufhielten, berichteten aber von Schüssen noch zwei Stunden nach dem Angriff. Die Polizei liess Medienvertreter nicht in die Nähe des Gebäudes vor.

Auf Videoaufnahmen im Internet waren bewaffnete Männer zu sehen, die aus den Geheimdienst-Büros gerannt kamen, während Schüsse zu hören waren. Zudem war zu sehen, wie Polizisten durch ein belebtes Geschäftsviertel im Zentrum Moskaus liefen. Auf einem weiteren Video war zu sehen, wie Schüsse aus den Fenstern der Geheimdienst-Zentrale abgegeben wurden.

Im Online-Dienst Telegram kursierte ein Video, das einen davonlaufenden Mann zeigte, dem in den Rücken geschossen wurde. Anschliessend blieb er auf einem Parkplatz in der Nähe des auch als Lubjanka-Gebäude bekannten FSB-Hauptquartiers liegen.

Der Augenzeuge Andrej Molchanow sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe am Tatort eine Leiche gesehen und Schüsse aus automatischen Waffen gehört.

Die Polizei riegelte das Gebiet ab. Die Moskauer Verkehrsbehörde teilte im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, die Bolschaja-Lubjanka-Strasse sei für den Verkehr gesperrt worden. Einem AFP-Journalisten zufolge liess die Polizei auch keine Fussgänger in die Nähe des Tatorts. Die Moskauer Verkehrsbetriebe erklärten, der Zugang zur Metro an der nahe der FSB-Zentrale gelegenen Station Lubjanka sei «auf Bitten der Polizei nur begrenzt» möglich.

Der Vorfall ereignete sich einen Tag, bevor in Russland der jährliche Tag der Geheimdienste begangen wird, und wenige Stunden nach dem Ende der jährlichen Pressekonferenz von Präsident Wladimir Putin.

Vor den Journalisten hatte Putin auch über die Bedrohung durch den Terrorismus gesprochen. 54 terroristisch motivierte Straftaten seien im laufenden Jahr vereitelt worden, sagte der Kreml-Chef. Der Nachrichtenagentur Ria Novosti zufolge nahm Putin am Nachmittag an einer Zeremonie zur Würdigung der Geheimdienste teil.

Seinem Sprecher Dmitri Peskow zufolge wurde der Präsident über den Vorfall nahe der FSB-Zentrale informiert. Dort war Putin als Leiter des Inlandsgeheimdiensts von 1998 bis 1999 selbst tätig.

In Russland hat es in den vergangenen Jahren mehrere überwiegend islamistisch motivierte Anschläge gegeben. Häufig stammten die Täter aus dem nördlichen Kaukasus. Die in unmittelbarer Nähe zur FSB-Zentrale gelegene Metro-Station Lubjanka war 2010 einer der Schauplätze eines Doppelanschlags durch Selbstmordattentäter.

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