Wie Russland die westlichen Sanktionen umgeht

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Laut einer neuen Studie umgeht Russland Wirtschaftssanktionen über frühere Sowjetrepubliken, China und die Türkei.

russischer rubel
Gemäss einer neuen Studie umgeht Russland Wirtschaftssanktionen, indem es auf frühere Sowjetrepubliken, China und die Türkei zurückgreift. (Symbolbild) - Pixabay

Russland umgeht laut einer neuen Studie die westlichen Wirtschaftssanktionen über frühere Sowjetrepubliken, China und einen Nato-Staat: die Türkei. Zu diesem Schluss kommen die Wirtschaftsforscher von Münchner Ifo-Institut und Econpol in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Grundlage der Auswertung ist eine Analyse der russischen Handelsströme.

Importe haben sich vervielfacht

Demnach haben sich die russischen Importe bedeutender Wirtschaftsgüter und militärisch wichtiger Bauteile aus diesen Nachbarregionen in den vergangenen Jahren vervielfacht. «Armenien, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan und die Türkei haben im Jahr 2022 fünfzigmal mehr Güter nach Russland exportiert, die kritisch für die russische Wirtschaft oder wichtig für die Militärindustrie sind, als sie 2019 an allgemeinen Gütern in alle Zielländer exportiert haben», sagte Feodora Teti, stellvertretende Leiterin des Ifo Zentrums für Aussenwirtschaft.

«Dies deutet mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit auf Sanktionsumgehung hin.» Die EU hat in zwei Listen festgelegt, die wirtschaftlich bedeutenden Güter (economically critical goods) und militärisch wichtige Bauteile (common high priority items) nicht mehr nach Russland exportiert werden dürfen. Die erste Liste umfasst unter anderem Maschinen, Motoren, Kräne, Schaufellader oder Betonmischer.

Die EU sanktioniert den Export wichtiger Bauteile

Mit der zweiten Liste sanktioniert die EU den Export elektronischer, elektrischer und mechanischer Bauteile, die die russische Rüstungsindustrie etwa für den Bau von Raketen oder Kampfhubschraubern benötigt. Darunter fallen beispielsweise Halbleiter, Speicherchips, Navigationstechnologie aber auch elektrische Stecker Kugellager und optische Bauteile. So importiert Russland laut Studie mittlerweile viele Halbleiter aus Hongkong. In Zentralasien spielt den Autoren zufolge Kasachstan eine Hauptrolle bei der Umgehung der Sanktionen.

Exorbitant angestiegen sind demnach seit 2022 unter anderem die russischen Einfuhren von Datenverarbeitungsgeräten aus Kasachstan. Politisch brisant ist vor allem die Einschätzung der Autoren, dass die Türkei bei der Umgehung der Sanktionen eine Rolle spielt. Über den Nato-Staat laufen demnach hauptsächlich Exporte von Gütern erster Liste darunter mechanische und elektrische Maschinen.

Kommentare

User #8671 (nicht angemeldet)

gibt es Sanktionen gegen China, können wir Europas Wirtschaft schliessen

User #1573 (nicht angemeldet)

Bei Philippi sehen wir uns wieder.

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