Zürcher Kantonsrat will den Klimanotstand ausrufen
Im März wurde der Zürcher Kantonsrat neu zusammengesetzt, dies ist jetzt spürbar: Er will einen Klimanotstand ausrufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Züricher Kantonsrat möchte den Klimanotstand ausrufen.
- Die Regierung muss innerhalb von einem Jahr eine Vorlage ausarbeiten.
- Erst danach wird entschieden, ob der Notstand ausgerufen wird.
Auch im Kanton Zürich soll der Klimanotstand ausgerufen werden: Der Kantonsrat hat am Montag entsprechende Vorstösse von linker und grüner Seite überwiesen. Die Regierung muss nun eine Vorlage ausarbeiten. Dafür hat sie allerdings ein Jahr Zeit. Diese Regierungs-Vorlage wird dann dem Kantonsrat vorgelegt.
Erst dann entscheiden die Parlamentarierinnen und Parlamentarier definitiv, ob sie den Notstand ausrufen wollen oder nicht. Bis es so weit ist, werden Klima-Traktanden somit nicht prioritär behandelt – auch dies eine der am Montag überwiesenen Forderungen.
Vor zwei Wochen hätte die Forderung nach einem Klimanotstand im Zürcher Parlament noch keine Chance gehabt. Seit vergangener Woche tagt der Kantonsrat aber in neuer Zusammensetzung.
Erstes Zeichen der neuen Mehrheit
GLP und Grüne gewannen bei den Wahlen im März Sitze. Die Bürgerlichen – vor allem die SVP – büsste Sitze ein. Die Forderung nach der Ausrufung des Klimanotstandes ist nun das erste Zeichen, welches die neuen Mehrheiten setzen.
Vor der Klima-Debatte, die den ganzen Vormittag in Anspruch nahm, demonstrierten einmal mehr Jugendliche vor dem Rathaus. Viele von ihnen verfolgten die Diskussion anschliessend auf der Tribüne mit, teilweise als Eisbären verkleidet.
Der Klimanotstand wurde bereits im Kanton Waadt, in der Stadt Basel, in Olten und in Delsberg JU ausgerufen. Keine Chance hatte dieses Symbol hingegen in Luzern und Basel-Land. Auch in anderen Kantonen und Städten sind entsprechende Vorstösse hängig.
Weltweit erklärten bereits über 300 Städte den Klimanotstand, darunter Los Angeles, Vancouver und London.