Zyperns Justizminister tritt wegen jahrelang unentdeckter Mordserie zurück
Wegen eines Skandals um eine jahrelang unentdeckte Mordserie auf Zypern hat der Justizminister des Landes seinen Rücktritt eingereicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Politiker nennt «prinzipielle und Gewissensgründe».
Er trete aus «prinzipiellen und Gewissensgründen» zurück, erklärte Minister Ionas Nicolaou am Donnerstag - auch wenn er nicht persönlich mit den Ermittlungen zu dem Fall zu tun gehabt habe.
Ein Armeeoffizier hatte zuvor gestanden, in den vergangenen drei Jahren fünf Frauen und zwei Mädchen ermordet zu haben. Mitte April hatten Touristen die erste Leiche in einem verlassenen Schacht entdeckt. Am 18. April wurde der Verdächtige festgenommen; wenig später fanden Ermittler in dem Schacht eine zweite Leiche. Eine dritte Leiche wurde in einem Brunnen gefunden, eine vierte in einem Koffer am Grund eines Baggersees. Nach den Leichen dreier weiterer möglicher Opfer wird noch gesucht.
Justizminister Nicolaou erklärte, er übernehme die politische Verantwortung für die offensichtlichen Mängel bei den Ermittlungen zu den sieben Vermisstenfällen. Er forderte die Polizeiaufsicht auf, eine Untersuchung dazu einzuleiten, wer dafür verantwortlich sei.