Bald wird am Moossee 6500 Jahre alter Einbaum zu sehen sein

Keystone-SDA
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Bern Nord,

Am Berner Moossee ist ab dem kommenden Samstag das bislang älteste bekannte Schweizer Boot in einer Vitrine ausgestellt.

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Es handelt sich um einen Einbaum aus Lindenholz, der 2001 an diesem See bei Grabungsarbeiten entdeckt wurde.

Wie die bernische Erziehungsdirektion am Montag mitteilte, wird der 6500-jährige Einbaum in einer Vitrine präsentiert, die auf einem Gestell ruhen wird. Besucher tauchen sozusagen von unten her in die scheinbar schwebende Vitrine, was von aussen her gesehen wirkt, als ob sie das Boot auf den Schultern tragen würden.

Die Besucher selber sehen - unter der Vitrine stehend - nicht nur den fast sechs Meter langen Einbaum, sondern auch eine Visualisierung des damaligen Moossees. Das soll ihnen helfen, sich die damalige Lebenswelt der Moossee-Pfahlbauer vorzustellen.

Feier am Samstag

Die Einbaumvitrine kommt in einem neu errichteten Seeuferpark zu stehen, der frei zugänglich ist. Ein Basler Architekturbüro hat die Vitrine konzipiert, welche klimatisiert ist.

Ende 2015 hatte die Gemeinde Moosseedorf den Wunsch geäussert, den aussergewöhnlichen Fund vor Ort auszustellen. Dank dem Einsatz aller Beteiligten und dank Sponsoren und Stiftungen kann nun die Vitrine am kommenden Samstag eingeweiht werden. Dies im Rahmen des Einweihungsfests des Seeuferparks.

Erhalten ist der Einbaum, weil ihn ein dauerfeuchtes Seesediment unter Luftabschluss vor der Zersetzung bewahrte. Stabilisiert und konserviert wurde er nach der Ausgrabung im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz D.

National bekannte Fundstelle

Als die Archäologen 2011 den Einbaum fanden, untersuchten sie Reste eines neolitischen Dorfs aus der Zeit um 3800 vor Christus. Dieses Dorf befand sich dort, wo sich heute die Liegewiese des Strandbads am Moossee erstreckt.

Die prähistorischen Ufersiedlungen an diesem See vor den Toren Berns gehören zu den bekanntesten Fundstellen der Schweizer Pfahlbauarchäologie. Die Jugendschrift «Die Pfahlbauer vom Moossee» von 1933 erreichte eine Auflage von über 200'000 Exemplaren und trug massgeblich zu ihrer Bekanntheit bei.

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Thomas Marti