FDP Olten: Label «Grünstadt Schweiz» im Grundsatz sinnvoll, aber …
Der Gemeinderat diskutiert, ob das Label «Grünstadt Schweiz» für Olten lohnenswert wäre. Christian Huber (FDP) hält andere Dinge für wichtiger.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Oltner Gemeinderat diskutiert über eine Auszeichnung mit dem Label Grünstadt Schweiz.
- Christian Huber (FDP) erachtet die Massnahmen des Labels teilweise als sinnvoll.
- Eine Kosten-Nutzen-Analyse sei aber zuerst unbedingt erforderlich.
Um sich mit dem Label «Grünstadt Schweiz» auszeichnen zu können, prüft die Stadt Olten eine Zusammenarbeit mit der Vereinigung Schweizerischer Stadtgärtnereien und Gartenbauämter.
Martin Räber (Grüne) zeigte sich im Nau.ch-Interview von der Idee sehr angetan. Christian Huber (FDP) sieht zwar durchaus Vorteile für die Stadt, will aber nichts überstürzen.
Nau.ch: Befürworten Sie eine Zusammenarbeit mit Grünstadt, um Olten mit dem Label «Grünstadt Schweiz» auszuzeichnen?
Christian Huber: Die Ziele und zumindest ein Teil der Massnahmen des Grünstadt-Labels erachten wir von der FDP im Grunde als sinnvoll, um den Auswirkungen des Klimawandels auf das städtische Leben zu begegnen. Gleichzeitig begegnen wir dieser Art Label auch mit einer gesunden Portion Skepsis, da sich der effektive Nutzen nur schwierig quantifizieren lässt.
«Oltner Stadtgärtnerei und Fachstelle schon heute sehr gut vernetzt»
Nau.ch: Welche Vorteile ergäben sich durch solch ein Label für Olten?
Huber: Im Zentrum steht der allfällige positive Effekt auf das städtische Klima. Daneben ist sicher der Austausch interessant, sowohl mit den Fachleuten in diesem Bereich als auch mit anderen Städten, die diesen Weg beschreiten. Der Stadtrat hält aber fest, dass die Oltner Stadtgärtnerei und die «Fachstelle Energie, Klima und Umwelt» schon heute sehr gut vernetzt sind.
Nau.ch: In welcher Relation stehen die zu erwartenden Kosten, auch indirekte Kosten wie städtische Anpassungen, zu den oben genannten Vorteilen?
Huber: Dies ist – Stand heute – nicht abschliessend zu beurteilen. Dazu wäre eine eingehende Kosten-Nutzen-Analyse notwendig. Diese ist für die FDP ohnehin Grundvoraussetzung, wenn man sich seitens Stadt ernsthaft für die Erlangung des Labels interessiert.
Mit einzuziehen sind hierbei insbesondere auch Opportunitätskosten, die durch die Zusatzbelastung der verantwortlichen Stellen und das Aufschieben anderer wichtiger Projekte anfallen. Die umfassende Ortsplanungsrevision hat aus unserer Sicht – hier gehen wir mit dem Stadtrat einig – klar Priorität.
Zur Person: Christian Huber (30) ist Vorstandsmitglied der FDP Olten und Gemeinderat. Der Ökonom und Projektleiter ist in Olten wohnhaft.
