Freiburger Parteien liessen sich Eidgenössische Wahlen etwas kosten
Die grösseren Freiburger Parteien haben sich den Kampf um die Stände- und Nationalratssitze im vergangenen Herbst zum Teil weit über 200'000 Franken kosten lassen. Das geht aus der am Mittwoch vom Kanton veröffentlichten Abrechnung über die Finanzierung des Wahlkampfs hervor.
Veröffentlicht werden jeweils nur die Abrechnungen von Budgets über 10'000 Franken, wie die Staatskanzlei schreibt. Die Angaben in den einzelnen Abrechnungen stammen von den politischen Parteien. Das Geld wurde grossmehrheitlich für den eidgenössischen Wahlkampf ausgegeben.
Im Oberamt des Glânebezirks fanden seinerzeit auch noch Ergänzungswahlen statt.
Die Kampagne der Mitte belief sich auf 296'000 Franken, wie aus den am Mittwoch im Internet veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Natürliche Personen gehörten nicht zu den grossen Spendern.
Juristische Personen spendeten insgesamt 75'500 Franken, meist in kleineren Beträgen im einstelligen Tausenderbereich.
Grosse Spenden von juristischen Personen
Zu den juristischen Personen, die spendeten gehörten etwa die Kantonalbank sowie Bau und Immobilienunternehmen. Eine Spende belief sich auf 40'000 Franken. Sie stammt von der Organisation Fête du Printemps in Corminboeuf.
Die Freisinnigen gaben am Ende 224'000 Franken aus. Auch sie verzeichneten lediglich drei kleinere Spenden von juristischen Personen im einstelligen Tausenderbereich.
Die SVP engagierte sich mit rund 152'000 Franken. Auch die Volkspartei wies keine Spenden von natürlichen Personen von ausserhalb der Partei auf. Von der Kantonalbank erhielt die Partei einen Beitrag im einstelligen Tausenderbereich.
Bei den Freiburger Sozialdemokraten schlug der Wahlkampf mit 250'700 Franken zu Buche. Von juristischen Personen erhielt die Partei Spenden von insgesamt 18'500 Franken.
Unterstützung für Grüne und Grünliberale
Zu den Spendern gehörten Gewerkschaften und die Schweizerische Mutterpartei sowie eine Solaragentur.
Die Grünen nahmen rund 88'600 Franken in die Hand. Von ausserhalb der Partei floss ihnen eine Spende der Kantonalbank im einstelligen Tausenderbereich zu.
Die Grünliberalen liessen sich den Wahlkampf 45'800 kosten. Ihnen flossen drei kleine Spenden von bis zu tausend Franken zu, etwa vom Freiburger Arbeitgeberverband.
Mit einem Budget von 10'300 Franken stieg die EVP in den Wahlkampf. Spenden von natürlichen oder juristischen Personen verzeichnete die Partei keine.
In den Endabrechnungen wird auch der Posten «weitere Spenden und Zuwendungen» aufgeführt.
Staatliche Unterstützung und Verbandsengagement
Hier fliessen den meisten Parteien ebenfalls noch mehrere tausend Franken zu. Am meisten wies der Freisinn mit rund 19'000 Franken aus. Daneben gibt es für die Parteien auch vom Staat und meist auch von den Kandidierenden selber Geld für den Wahlkampf.
Für die Wahlen griffen auch Verbände in die Schatulle. Der Freiburger Gastroverband engagierte sich mit etwas mehr als 21'000 Franken.
Auch die Vereinigung Pacte Citoyen engagierte sich mit rund 29'000 Franken im Wahlkampf.
Die beiden Freiburger Ständerätinnen Isabelle Chassot (Mitte) und Johanna Gapany (FDP) verfügten über ein Budget von rund 110'700 Franken respektive 170'600 Franken für ihren Wahlkampf.
Zuwendungen je im einstelligen Tausenderbereich erhielt Gapany etwa von landwirtschaftlichen Verbänden und Unternehmen, vom Baumeisterverband, dem Apothekerverband oder vom Hauseigentümerverband.
Chassot erhielt eine Zuwendung vom Baumeisterverband im einstelligen Tausenderbereich.