Gesamterneuerungswahlen in vier Kantonen im kommenden Jahr

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Sion,

Das Wallis, die Kantone Neuenburg und Solothurn sowie der Jura werden im Jahr 2025 die Kantonsregierungen und Kantonsparlamente neu bestellen.

gesamterneuerungswahlen Orpund
Das Wallis, die Kantone Neuenburg und Solothurn sowie der Jura wählen neu. (Symbolbild) - keystone

Vier Kantone bestellen im kommenden Jahr die Kantonsregierungen und Kantonsparlamente neu: Das Wallis, die Kantone Neuenburg und Solothurn sowie der Jura. Im jüngsten Kanton der Schweiz kommt es dabei wegen des Kantonswechsels der Stadt Moutier zu einer Premiere.

Den Auftakt macht das Wallis: Dort werden am 2. März Regierung und Kantonsparlament neu gewählt. Von den fünf bisherigen Staatsräten treten zwei nicht mehr an. Die Oberwalliser Mitte schickt neu Parteipräsidentin und Grossrätin Franziska Biner ins Rennen.

Biner hat gute Chancen, als Ersatz für Roberto Schmidt in die Regierung einzuziehen. Der deutschsprachige Politiker von der Partei Neo – Die sozialliberale Mitte, der früheren CSP Oberwallis, tritt nach achtjähriger Amtszeit nicht mehr an.

Dasselbe gilt für FDP-Mann Frédéric Favre. Der Freisinnige hatte 2017 den Sitz von Oskar Freysinger (SVP) erobert. Favre wird neuer CEO des Vereins Olympische und Paralympische Winterspiele Switzerland 2038.

Wieder antreten werden die drei Staatsräte Christophe Darbellay (Mitte), Mathias Reynard (SP) und Franz Ruppen (SVP). Vor vier Jahren hatte die CVP ihren dritten Sitz und damit die Mehrheit in der Walliser Regierung verloren. Die SVP zog nach vierjähriger Absenz mit Ruppen wieder in den Walliser Staatsrat ein. Reynard ersetzte vor vier Jahren die zurücktretende SP-Gesundheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten.

Solothurner Stimmvolk wählt Regierungsrat und Kantonsparlament

Nur eine Woche nach dem Wallis folgt der Kanton Solothurn: Das Solothurner Stimmvolk wählt am 9. März den Regierungsrat und das Kantonsparlament neu. Drei bisherige Mitglieder des Regierungsrats von FDP, Mitte und SP stellen sich der Wiederwahl. FDP und Grüne wollen ihren jeweils freien Sitz verteidigen.

Die SVP macht sich Hoffnungen, als wählerstärkste Partei erstmals einen Sitz im fünf Mitglieder zählenden Regierungsrat zu erobern. Sie schickt die Kantonsrätin Sibylle Jeker ins Rennen. Die SP will einen zweiten Sitz gewinnen.

Im 100 Mitglieder zählenden Kantonsrat könnte die SVP bei der Wahl zur grössten Fraktion werden. Die FDP hat seit 2021 nur noch einen Sitz mehr als die SVP.

Am 23. März wählen die Stimmenden im Kanton Neuenburg eine neue Regierung und ein neues Parlament. Für die Staatsratswahlen haben sowohl die Linksparteien als auch die Bürgerlichen Bündnisse geschlossen. Ziel der vereinigten Linken (SP, Grüne, Partei der Arbeit) ist es, die bei den letzten Wahlen verlorene Mehrheit in der fünfköpfigen Kantonsregierung zurückzuerobern. Dazu schickt die SP die beiden Bisherigen Florence Nater und Frédéric Mairy ins Rennen.

Die Grünen setzen auf Ständerätin Céline Vara als Zugpferd. Ihre Parteikollegin Christine Ammann Tschopp und Sarah Blum von der Partei der Arbeit ergänzen die Liste.

Bei der bürgerlichen Allianz stehen die beiden Bisherigen Laurent Favre und Crystel Graf von der FDP auf dem Wahlticket. Weiter umfasst die Liste den Fraktionschef der FDP im Grossen Rat, Quentin Di Meo, Thierry Brechbühler von der SVP sowie Mitte-Grossrätin Manon Freitag. Die Grünliberalen schlagen Maxime Rognon sowie Jessica Muriset zur Wahl vor.

Moutier bildet eigenen Wahlkreis

Eine ungewöhnliche Situation erleben die Bewohnerinnen und Bewohner Moutiers am 19. Oktober. Obwohl die Stadt offiziell erst am 1. Januar 2026 Teil des Kantons Jura wird, sind sie ebenso wie die Jurassierinnen und Jurassier aufgerufen, an der Wahl der fünf Mitglieder der jurassischen Kantonsregierung und des Parlaments teilzunehmen. Moutier bildet dabei einen eigenen Wahlkreis und hat Anspruch auf 7 der 60 Sitze im Kantonsparlament.

Derzeit sitzen im Staatsrat je zwei Mitglieder von SP und Mitte sowie ein Vertreter der Christlich-Sozialen Partei. FDP und SVP möchten je einen Sitz erobern, SP und Mitte ihre beiden Sitze halten.

In Appenzell Innerrhoden müssen sich sämtliche Mitglieder der Regierung jährlich an der Landsgemeinde Ende April zur Wiederwahl stellen. Bisher ist eine Vakanz bekannt. Der parteilose Regierungsrat Roland Inauen tritt nicht mehr an.

Ersatzwahlen gibt es in Ausserrhoden und in Glarus: Am 9. Februar wird ein freiwerdender Sitz in der Ausserrhoder Regierung neu besetzt. Für die Nachfolge von Alfred Stricker von der Vereinigung der Parteiunabhängigen (PU) kandidieren Barbara Giger-Hauser (parteilos) und Susann Metzger (PU).

Gleichentags entscheiden die Stimmenden im Kanton Glarus über die Nachfolge von Andrea Bettiga. Wegen der in Glarus geltenden Altersbeschränkung muss der FDP-Politiker sein Amt auf die Landsgemeinde im Mai hin abgeben. Die Freisinnigen schlagen Christian Marti, den ehemaligen Gemeindepräsidenten von Glarus, als seinen Nachfolger vor.

Kommentare

Huldrych Ammann

Da müssen im Vorfeld aber massiv die Kompostierplätze vergrössert werden. Das geht weit über die normale Grünabfuhr heraus! 😅

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Bern
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An Fasnacht

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