Implenia schreibt 2017 knapp 40 Prozent weniger Gewinn
Der Schweizer Baukonzern Implenia büsste 2017 40 Prozent an Gewinn ein. Hängige Verfahren und ein persönliches Drama um den norwegischen Chef trugen dazu bei.
Der grösste Schweizer Baukonzern Implenia hat im Geschäftsjahr 2017 einen Gewinneinbruch erlitten. Der Reingewinn sank um knapp 40 Prozent auf 39 Millionen Franken. Nach einem schwierigen ersten Semester lief es gegen Jahresende besser für Implenia.
Der Betriebsgewinn vor Amortisationen und Abschreibungen (Ebitda) legte um 4,6 Prozent zu auf 173,9 Millionen Franken. Unter Ausklammerung der einmaligen Belastungen hätte Implenia die Profitabilität erhöht.
In der ersten Jahreshälfte hatten ein persönliches Drama um den zunächst vermissten und später tot aufgefundenen Chef in Norwegen, ein hängiges Verfahren beim Stadion Letzigrund sowie Kostensenkungsmassnahmen im Deutschschweizer Strassen- und Tiefbau Implenia in die roten Zahlen gedrückt.
Der Umsatz legte um 18,1 Prozent auf 3,859 Milliarden Franken zu. Implenia profitierte etwa von den tiefen Zinsen, die Investitionen in Immobilien attraktiv machen und damit der Immobilien-Projektentwicklung (Development) von Implenia Rückenwind verleihen. Zudem nahmen auch verschiedene internationale Grossprojekte im Tunnel- und Spezialtiefbau in der zweiten Jahreshälfte Fahrt auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Implenia machte 2017 40 Prozent weniger Gewinn.
- Das Drama um den Tod des norwegischen Chefs überschattete den Baukonzern.
- Im Hinblick auf die Zukunft ist der Baukonzern zuversichtlich.
Marge ohne Einmaleffekte verbessert
Für die Zukunft zeigt sich Implenia zuversichtlich. Die Auftragsbücher seien voll und qualitativ gut. Mit 6 Milliarden Franken habe der Auftragsbestand der Gruppe das Rekordniveau gehalten. Für das laufende Jahr 2018 nimmt sich Implenia vor, beim Ebit die alte Zielmarke von 140 Millionen Franken zu "knacken".