Lugano sagt knapp Ja zu Stadion-Neubau
Das Wichtigste in Kürze
- Lugano hat sich für den Neubau eines Sport- und Eventzentrums ausgesprochen.
- Die Gegner kritisierten die Grösse des Projekts.
Die Stadt Lugano hat sich für den Neubau eines Sport- und Eventzentrums ausgesprochen. Gegen das Grossprojekt, das insgesamt 374 Millionen Franken kostet, hatte die Partei Movimento per il Socialismo (MPS) das Referendum ergriffen. Der Entscheid für den Neubau fiel mit 11’954 Ja- gegen 9’089 Nein-Stimmen, wie die Stadtbehörden mitteilten.
Für die Finanzierung des Bauprojekts ist ein sogenanntes Private-Partnership-Modell (PPP) vorgesehen. Auf der Grundlage dieses PPP-Vertrags sollen gemäss Abstimmungsunterlagen Stadion und Sporthalle an die Stadt vermietet werden. Letztere kann die beiden Gebäude nach 27 Jahren von der Trägerschaft zum Preis von einem Franken zurückkaufen.
Die Befürworter des Projekts hatten im Abstimmungskampf argumentiert, dass dem FC Lugano ohne Stadionneubau der Abstieg aus der obersten Liga drohe. Ein neues Sport-und Eventzentrum werde zudem das Quartier Cornaredo aufwerten und Arbeitsplätze schaffen, so die Promotoren.
Gegner kritisierten Grösse des Projekts
Die Gegner kritisierten die Grösse des Projekts: Neben Stadion und Mehrzweckhalle sind weitere Gebäude geplant, unter anderem zwei auf den Plänen dominant wirkende Wohntürme. Dies mache in einer Stadt mit hohem Wohnleerstand keinen Sinn, monierten die Gegner.
Neben dem Movimento per il Socialismo (MPS) hatte auch ein Bürgerkomitee um FDP-Gemeinderat Fulvio Pelli gegen das Projekt gekämpft. Das Komitee befürwortete zwar die neuen Sportanlagen, sprach sich aber gegen die geplanten Büro- und Wohngebäude aus.
Das Polo sportivo e degli eventi (PSE) soll in Etappen gebaut werden. 2023 bis 2026 sollen das neue Stadion sowie der «palazetto dello sport» enstehen, im Anschluss daran ist die Realisierung der anderen Gebäude geplant. 2029 soll das ganze Sport- und Eventzentrum fertiggestellt sein.