Luzerner Kantonsrat will eine Anlaufstelle für Long Covid
Luzern plant eine überkantonale Anlaufstelle für Long Covid, um die Krankheit besser zu erkennen und zu behandeln.
Der Luzerner Regierungsrat muss den Aufbau einer überkantonalen Anlaufstelle für Long Covid prüfen. Dies hat der Kantonsrat am Montag bei der Behandlung des Planungsberichts über die Gesundheitsversorgung mit 111 zu 1 Stimmen beschlossen.
Den Antrag eingereicht hatte die Gesundheitskommission. Deren Sprecherin Pia Engler (SP) sagte im Rat, es müsse verhindert werden, dass die Krankheit wegen diffusen Krankheitsbildern nicht erkannt werde.
Gesundheitsdirektorin Michaela Tschuor (Mitte) unterstützte das Ansinnen der Gesundheitskommission. Es gehe bei der Stelle aber nicht darum, Patientinnen und Patienten zu beraten, sondern die Hausärztinnen und Hausärzte.
Vom Planungsbericht nahm der Kantonsrat mit 94 zu 18 Stimmen zustimmend Kenntnis. In der Schlussabstimmung passierte der Bericht mit 112 zu 0 Stimmen. Er zeigt auf, wie sich das kantonale Gesundheitswesen in den kommenden Jahren entwickeln soll.
Gesundheitssystem im Wandel
Gesundheitsdirektorin Tschuor sagte, dass sich das Gesundheitswesen im Wandel befinde. Der Kanton Luzern habe deswegen Hausaufgaben zu machen. Die Regierungsrätin nannte als Gründe für den Wandel den Fachkräftemangel, den technologische Fortschritt und die Kosten. Es gebe unglaublich viele Fehlranreize, erklärte sie.
Die Gesundheitsversorgung solle auf den Patienten ausgerichtet sein und eine starke Grundversorgung haben, sagte Tschuor. Es gehe vor allem um die Stärkung der ambulanten Grundversorgung mit Haus- und Kinderärzten. Das Gesundheitswesen werde künftig ambulanter sein.
SP und Grüne stellten in der Debatte mehrere Anträge zur Ergänzung des Berichts, unterlagen aber bei der bürgerlichen Parlamentsmehrheit durchs Band. So wollte Marcel Budmiger (SP) die Gesundheitskosten mit einer stärkeren Deckelung exorbitanter Löhne für Chefärzte eindämmen. Budmigers Antrag scheiterte mit 83 zu 30 Stimmen.
Sabine Heselhaus (Grüne) machte sich für ein überkantonales Kompetenzzentrum für Umweltmedizin am Kantonsspital stark. Umweltmedizin sei ein interdisziplinäres Fachgebiet, erklärte sie. Die Mehrheit fand aber wie der Regierungsrat, dass ein solches Zentrum an ein Universitätsspital gehöre.