Pierre Maudet soll von Hotelgruppe Manotel begünstigt worden sein

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Genève,

Es besteht der Verdacht, dass Pierre Maudet Vorteile durch die Genfer Hotelgruppe Manotel angenommen hat. Die Genfer Staatsanwaltschaft ermittelt.

Pierre Maudet
Pierre Maudet steht im Visier der Genfer Staatsanwaltschaft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Pierre Maudet steht unter Verdacht, Vorteile durch Manotel angenommen zu haben.
  • Die Genfer Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Fall gegen den FDP-Regierungsrat.

Die Schlagzeilen um den Genfer FDP-Regierungsrat Pierre Maudet reissen nicht ab. Die Genfer Staatsanwaltschaft ermittelt nun auch wegen des Verdachts, dass Maudet möglicherweise Vorteile durch die Genfer Hotelgruppe Manotel angenommen hat.

Die Genfer Staatsanwaltschaft hat den Grossen Rat um die Erlaubnis ersucht, das im August gegen Maudet eingeleitete Strafverfahren wegen des Verdachts der Vorteilsannahme im Zusammenhang mit einer Luxusreise nach Abu Dhabi auszuweiten.

Mögliche Geldleistungen

Bei dem Gesuch geht es um mögliche finanzielle Leistungen, von denen der Genfer Regierungsrat von Seiten der Genfer Hotelgruppe Manotel profitiert haben könnte. Dies teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Im Rahmen ihrer Ermittlungen zur Reise Maudets und dessen Familie nach Abu Dhabi im November 2015 ist die Staatsanwaltschaft auf die Existenz von zwei Vereinigungen aufmerksam geworden, dem Cercle Fazy-Favon und dem Verein zur Unterstützung von Pierre Maudet, wie es in der Mitteilung heisst.

Im Verlaufe der Ermittlungen habe festgestellt werden können, dass Manotel diesen beiden Vereinen insgesamt 105'000 Franken zukommen liess, 75'000 Franken davon während Maudets Zeit als Regierungsrat.

Die Hotelgruppe soll auch eine Geburtstagsfeier für Maudet mit 20'000 Franken finanziert haben. Manotel betreibt laut ihrer Homepage in Genf sechs Drei- und Vierstern-Hotels sowie einige Restaurants und Bars.

Die Genfer Staatsanwaltschaft hatte im Zusammenhang mit der umstrittenen Reise nach Abu Dhabi im August 2018 ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Vorteilsannahme gegen den 40-jährigen Maudet und dessen ehemaligen Stabschef eingeleitet.

Zunächst nicht Wahrheit gesagt

Maudet sagte über Art und Finanzierung der Reise zunächst nicht die Wahrheit. Er behauptete zunächst, der Aufenthalt in Abu Dhabi inklusive die Teilnahme an einem Formel-1-Rennen sei von einem Bekannten bezahlt worden und habe rein privaten Charakter gehabt.

Die Staatsanwaltschaft hat allerdings Anhaltspunkte, dass die Reise im Wert von rund 50'000 Franken vom Kronprinzen der Vereinigten Arabischen Emirate bezahlt wurde.

Für Maudet gilt die Unschuldsvermutung. Trotzdem wurde der FDP-Politiker unterdessen sowohl vom Vorstand der FDP Schweiz als auch vom Parteivorstand seiner Kantonalpartei zum Rücktritt aufgefordert.

Maudet erklärte wiederholt, dass er dem Druck der Partei und der Medien nicht nachgeben wolle. Er werde nur zurücktreten, wenn ihm ein strafrechtliches Fehlverhalten nachgewiesen werde.

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