Polizisten mit Migrationshintergrund gesucht
Experten fordern vermehrt Personen mit Migrationshintergrund im Stadtzürcher Polizeikorps. Ausländer in den bewaffneten Dienst zuzulassen, ist jedoch kein Thema.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadtpolizei Zürich will vermehrt auf Mitarbeiter mit Migrationshintergrund setzen.
- Sie warb schon in der Vergangenheit mit dem Slogan «Ein Job, bei dem der Migrationshintergrund kein Hinderungsgrund ist».
- Menschen ohne Schweizer Pass dürfen bei der Stapo aber auch in Zukunft nicht als bewaffnete Polizisten unterwegs sein.
Die Polizei soll die Bevölkerungsheterogenität der Stadt
Zürich wiederspiegeln. Dies erklären Fachleute des Schweizerischen
Kompetenzzentrums für Menschenrechte in einem Bericht für den Zürcher Stadtrat
Richard Wolff. Die Stadt Zürich solle vermehrt Personen mit
Migrationshintergrund rekrutieren, heisst es in der «NZZ am Sonntag». So wurden
in mehreren Fällen Menschen allein bezüglich ihrer Hautfarbe kontrolliert. Dies
könne durch eine breiter gefasste Personalauswahl vermieden werden.
«Job, bei dem der
Migrationshintergrund kein Hinderungsgrund ist»
Bereits im strategischen Plan 2016 des Sicherheitsdepartments
von Richard Wolff stand: «Der Anteil der Mitarbeitenden mit
Migrationshintergrund soll den Verhältnissen in der Bevölkerung angeglichen werden.»
Uneinigkeiten führten dazu, dass dies noch nicht umgesetzt wurde. So hätten
nicht alle Eingebürgerten denselben Hintergrund. Zudem seien seit zehn Jahren
in der Schweiz Eingebürgerte nicht denselben Kategorien anzurechnen, erklärt
Wolffs Sprecher Mathias Ninck. Die Polizei warb schon in der Vergangenheit
mit den Slogans «Ein Job, bei dem der Migrationshintergrund kein Hinderungsgrund
ist» und «Als Eingebürgerter für Sicherheit bürgen».
Die Stadtpolizei Zürich will jedoch nach wie vor keine Ausländer zum
bewaffneten Polizeidienst zuzulassen. Im Gegensatz dazu können «gut integrierte und
qualifizierte» Ausländer in den Kantonen Basel-Stadt, Genf, Jura, Neuenburg und
Schwyz als Polizist arbeiten. In der Stadt Zürich müsste man dafür städtische
Gesetze anpassen. «Derzeit ist das kein Thema», sagt Ninck zur «NZZ am Sonntag».