Posse um Verkauf von privatem Trottoir in Luzerner Altstadt

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Luzern,

Es war ein langer und mühseliger Prozess. Nun aber darf sich die Stadt Luzern über den Kauf von sechs Quadratmeter Trottoir am Löwengraben freuen.

Das Objekt der Streitigkeiten ist ein sechs Quadratmeter grosses Stück Trottoir am Löwengraben 9 in der Luzerner Altstadt (Symbolbild).
Das Objekt der Streitigkeiten ist ein sechs Quadratmeter grosses Stück Trottoir am Löwengraben 9 in der Luzerner Altstadt (Symbolbild). - Keystone

Warum die Stadt eine solche Preisspanne kommunizierte, ist für den Verkäufer, Max Dudle, nicht verwunderlich: «Die haben nicht miteinander gesprochen. Beamter A wusste nicht, was der Beamte B macht».

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als ein Jahrzehnt hat sich die Stadt Luzern mit dem Kauf von sechs Quadratmeter Trottoir beschäftigt.
  • Das Geschäft dauerte unter anderem derart lang, weil das Dossier einfach vergessen ging.
  • Nun endlich kaufte die Stadt das Objekt der Begierde für über 16'000 Franken.

Eigentlich hätte der Verkauf längst über die Bühne gehen können. Denn Käufer und Verkäufer waren sich einig. Doch stattdessen kämpfte die Stadt Luzern mehr als ein Jahrzehnt um das sechs Quadratmeter grosse Stück Trottoir am Löwenweg 9 in der Luzerner Altstadt.

Für die lange Dauer gibt es eine einfache Erklärung: Das Dossier blieb schlicht und einfach liegen. Auch Abmachungen wurden nicht ins Grundbuch eingetragen. Als man sich im Luzerner Stadthaus dann endlich wieder dem Geschäft widmete, rollten es die Zuständigen einfach komplett neu auf.

Flaniermeile kann kommen

Wie die «Luzerner Zeitung» am Mittwoch berichtet, variierte deshalb das Preisgebot der Stadt in den Folgejahren zwischen 800 und 4200 Franken. Nun ist aber Schluss damit: Das Stück Trottoir wechselt den Besitzer für satte 16'119 Franken – ein Quadratmeterpreis von 2686.50. Damit steht der geplanten Flaniermeile am Löwengraben nun definitiv nichts mehr im Weg.

Das Geschäft sei ohnehin nicht ganz so einfach über die Bühne gegangen. Nebst dem tieferen Preis wollte die Stadt anfänglich vom Konditormeister nämlich auch noch die Grundstückgewinnsteuer einkassieren. Doch Dudle blieb hart, und so werde die besagte Steuer erst beim nächsten Besitzer fällig – sofern es die Stadt nicht vergesse.

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