Schwyzer Kantonsrat kritisiert passive Gemeinden

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Schwyz,

Der Schwyzer Kantonsrat stellte am Mittwoch fest, dass viele Gemeinden die Jugendarbeit nicht ernst genug nehmen.

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Der Schwyzer Regierungsrat Damian Meier (FDP). - Keystone

Viele Schwyzer Gemeinden nehmen die Jugendarbeit nicht ernst genug. Zu diesem Schluss ist der Kantonsrat am Mittwoch gelangt.

Das Parlament nahm von einem Bericht des Regierungsrat zur kommunalen Jugendarbeit mit 78 zu 18 Stimmen ablehnend Kenntnis. Den Bericht hatte der Kantonsrat 2022 mit einem Postulat vom Regierungsrat bestellt.

Regierungsrat Damian Meier (FDP) sagte, die Exekutive habe den Auftrag zwar formal erfüllt. Der Bericht, den der Regierungsrat bei der Fachhochschule Nordwestschweiz in Auftrag gegeben habe, erfülle aber die geforderte Qualität nicht. Meier sagte, der Bericht habe weniger als 100'000 Franken gekostet. Die erste Offerte der Fachhochschule sei bei 146'000 Franken gelegen.

Gemeindliche Reaktionen enttäuschen

Enttäuscht zeigte sich der Vorsteher des Innern nicht nur vom Bericht, sondern auch von den Gemeinden. Nur 17 der 30 Gemeinden seien bereit gewesen, die Fragen zu beantworten und sich für Interviews zur Verfügung zu stellen, sagte er.

Im Kanton Schwyz sind die Gemeinden seit fast 20 Jahren gesetzlich für die Jugendarbeit zuständig. Der Kanton koordiniert und berät.

An dieser Aufgabenteilung solle festgehalten werden, sagte Meier. Wichtig sei aber, dass die Gemeinden die Aufgabe auch wahrnehmen würden. Es brauche einen zusätzlichen Effort.

Hier hakte Dominik Stocker (GLP) ein. Die Gemeinden seien von Gesetzes wegen für die Jugendarbeit verantwortlich, aber der Kanton müsse das Gesetz durchsetzen, forderte er.

Parlamentarische Debatte um Bericht

Im Parlament wurde folglich weniger über die Jugendarbeit, als über das Verhalten der Gemeinden und die Qualität des Berichts gesprochen.

Jonathan Prelicz (SP), auf dessen Postulat der Bericht zurückgeht, kritisierte die Passivität von fast der Hälfte der Gemeinden bei der Umfrage. Sie hätten trotz ihrer gesetzlichen Zuständigkeit offenbar keine Zeit gehabt hätten, Fragen zur Jugendarbeit zu beantworten.

jonathan prelicz
Jonathan Prelicz, Nationalratskandidat der SP Schwyz. - zVg

Er wies darauf hin, dass das Parlament und damit der Gesetzgeber den Bericht und damit die Umfrage bestellt habe.

Jan Stocker (SVP) sagte zum Bericht: «Wir haben einen Gaden bestellt und einen Gaden ohne Dach erhalten». Die Haltung der Gemeinden bezeichnete er als «Arbeitsverweigerung» und «Demokratieignoranz».

Irene Huwyler (Mitte) stellte fest, dass mit dem Bericht den Kindern und Jugendlichen nicht geholfen sei. «Ich weiss gleich viel wie vorher», sagte sie ernüchtert.

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Kommentare

User #1483 (nicht angemeldet)

In Auftrag gegeben haben????? In Auftrag links Drill???????? Ha ha ha ha ha

User #1309 (nicht angemeldet)

Viele Gemeinden machen nur was sie wollen. Ein super Beispiel: Das Sozialamt. Für die offiziell ärmsten der Armen, Menschen mit Betreibungen, haben sie nie irgend eine Hilfe. Keine Wohnung, nix. Das Problem wird einfach ignoriert und darum herum bewirtschaftet, betreut, schweiz schön geredet... Beim ausweisen etwa das gleiche, nach Lust und Laune. Gefördert werden auch die symphatisierte Gruppe, viele Kinder (gibt viele betreuungsjobs) usw.

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