St. Galler Kantonsräte wollen Frühfranzösisch verschieben

Auch in St. Gallen wird nun über Frühfranzösisch diskutiert, wie zuvor in Appenzell Ausserrhoden und Zürich.

Schule
Die Diskussion um den Sinn von Frühfranzösisch erreicht St. Gallen. - keystone

Wie in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden oder Zürich ist nun auch in St. Gallen die Diskussion über Sinn und Zweck von Frühfranzösisch lanciert worden. In der Antwort auf einen Vorstoss verweist die Regierung aus das Harmos-Konkordat und erklärt, sie wolle keinen Alleingang.

Die drei FDP-Kantonsratsmitglieder Raphael Frei, Ruth Keller-Gätzi und Brigitte Pool haben in einem Vorstoss vorgeschlagen, den Französischunterricht von der Primarschule in die Oberstufe zu verschieben.

Sie sollen wissen, ob die Regierung bereit sei, «dieses heisse Eisen» bei der laufenden Totalrevision des Volksschulgesetzes anzufassen. Es sei an der Zeit, «einige Fehlentwicklungen zu korrigieren».

Harmos-Konkordat als Referenz

In ihrer Antwort verweist die Regierung auf die Interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (Harmos-Konkordat). Dort sei der Unterricht der ersten und zweiten Fremdsprache festgelegt worden.

Im November 2008 hätten die Stimmberechtigten dem Konkordat zugestimmt. Seither werde im Kanton ab der dritten Klasse Englisch und ab der fünften Klasse Französisch unterrichtet.

Würde Französisch auf die Oberstufe verschoben, müsste sichergestellt werden, dass die Grundkompetenzen am Ende des elften Schuljahres trotzdem erreicht würden, so die Regierung. Französisch sei aktuell Prüfungsfach an weiterführende Schule wie der Kantonsschule.

Kein Alleingang in Sicht

Sie erachte es derzeit nicht als sinnvoll, den Französischunterricht «im Alleingang» ganz auf die Oberstufe zu verschieben. Sie sei aber bereit, im Rahmen des Harmos-Konkordats «eine mögliche Verschiebung der zweiten Fremdsprache auf die Oberstufe aufzugreifen».

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Kommentare

User #6314 (nicht angemeldet)

Mein Enkel ist neun Jahre alt und in der dritten Primarklasse in Baselland. Französische Wörter müssen Sie von Kärtchen lernen, auf der anderen Seite dieser Kärtchen schreiben Sie das französische Wort, wie man es hört. Ich finde es schrecklich, dies zu sehen, denn lernt man es falsch hat man später Mühe, die Wörter richtig zu auszusprechen und zu schreiben. Ich finde dieses Schulsystem nicht gut. Es ist viel zu früh. Es gibt auch viele ausländische Kinder in dieser Klasse, welche noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben, man muss sich doch einmal die Überforderung dieser neunjährigen Kinder vorstellen!

User #6350 (nicht angemeldet)

Sehr gut: „Frühfranzösisch“ bitte erst als Wahlfach in der SEK-Stufe1. Französisch ähnelt dem deutschen Satzaufbau in keiner Weise, ist deshalb für Deutschsprachige schwieriger zu lernen. Stattdessen bitte ab der fünften Klasse Englisch. Diese Sprache interessiert die Kinder, weil z.B. alle Popsongs englisch sind. Warum erst ab der fünften Klasse? Die Kleinkinder sollen in den ersten sechs Lebensjahren zuerst ihre Muttersprache gut lernen, den Schweizer Dialekt. Ab der ersten Klasse kommt dann das Schriftdeutsche dazu, gemeinsam mit lesen und schreiben in dieser Sprache. Dazu das Rechnen mit all den Rechnungsformen, das Satzrechnen usw. bedingt, dass die Kinder die deutsche Schriftsprache gut beherrschen und ein gutes Textverständnis entwickelt haben. Das braucht Zeit zum Üben. Mindestens vier Jahre genügend Zeit. Auch für andere Fächer braucht es eine gute deutsche Ausdrucksfähigkeit, wie selber gestaltete Geografie-Vorträge über eine Stadt usw.

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