SVP: Baselbieter Wilhelm Wyss tritt wegen Putin-Nähe aus Partei
Wilhelm Wyss verehrt Putin in aller Öffentlichkeit. Weil dies seiner Partei jedoch nicht passt, tritt der Jungpolitiker vorerst aus der SVP Baselland aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Dass Wilhelm Wyss ein Fan von Wladimir Putin ist, hält der 23-Jährige nicht geheim.
- Weil das seiner Partei jedoch nicht passt, tritt er nun vorerst aus der SVP Baselland aus.
Nicht nur Wladimir Putin, auch Wilhelm Wyss aus dem Baselland feiert die Annexion ukrainischer Gebiete durch Russland.
«Donezk, Lugansk, Cherson und Saporoschje sind endlich wieder mit Russland vereinigt!», jubelt der 23-Jährige auf Twitter. Und schreibt anschliessend auf Russisch: «Ruhm Russlands! Auf den Präsidenten!»
Es ist nicht das erste pro-russische Statement des SVP-Lokalpolitikers – im Gegenteil. In den vergangenen Wochen teilte Wyss immer wieder russische Propaganda. Auch die russische Flagge neben seinem Account-Namen bringt seine Solidarität zu Russland klar zur Geltung.
Stellung dazu nahm die SVP Baselland allerdings erst heute. In einem öffentlichen Schreiben heisst es: «Die Annexion der vier Teilregionen in der Ukraine mittels unter Zwang durchgeführten Volksabstimmungen widerspricht dem Völkerrecht erneut in klarer Weise und kann nicht toleriert werden.»
SVP prüft Ausschluss, Wyss geht von selbst
Deshalb wolle die Partei auch «in aller Deutlichkeit» festhalten, dass «diese nachgerade verquere Auffassung jener der SVP Baselland in keiner Weise entspricht». Der Kantonalpartei liege es «völlig fern, Präsident Putin in irgendeiner Weise zu bewundern.» Vielmehr verurteile man «sein Tun in aller Form und in ganzem Umfange».
Die SVP Baselland habe das Gespräch mit der betroffenen Ortssektion bereits gesucht – und gefunden, wie es in dem Schreiben weiter heisst. Nun liege die Verantwortung bei der Parteileitung. Ein Ausschluss des Mitgliedes sei jedoch durchaus «eine mögliche Option».
Für Wilhelm Wyss kein Problem, wie er nun – einmal mehr –auf Twitter kundtut. «Es ist mir bewusst, dass man den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland hierzulande anders sieht wie ich», beginnt der 23-Jährige.
«Weil ich meine sehr dezidierte persönliche Meinung nicht in Zusammenhang mit Parteipolitik bringen möchte, trete ich vorerst aus der SVP aus.»