SVP fürchtet im Kanton Zürich Sitzverluste im Kantonsrat
Am Sonntag wählt der Kanton Zürich ein neues Parlament. Vor allem die SVP schielt auf die zu erwartende Wahlbeteiligung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wahlbeteiligung ist in vielen Zürcher Gemeinden etwas über dem Durchschnitt.
- Vor allem bei der SVP geht es bei den Kantonsratswahlen um einen Gradmesser.
1734 Personen stellen sich in 18 Wahlkreisen zur Wahl für die 180 Sitze im Zürcher Kantonsrat. Erst jeder sechste Zürcher hat bis zum Wochenende seine Stimme abgegeben.
Damit haben sich erst 17 Prozent der knapp 90'000 Wahlberechtigten entschieden. Vor vier Jahren wurde bis zum Urnenschluss eine Stimmbeteiligung von 32,6 Prozent erreicht.
Wahlbeteiligung tief, aber im Durchschnitt
Doch keine Angst: Auch 2011 lag die Stimmbeteiligung fünf Tage vor dem Wahlsonntag tief. Das zeigt eine Umfrage bei den Gemeinden.
In der fünftgrössten Zürcher Gemeinde Dietikon ist die Wahlbeteiligung höher als sonst. 12,73 Prozent haben bis zum Wochenende ihr Wahlcouvert eingereicht. Das ist mehr als 2015 (10,45 Prozent), 2011 (10,78 Prozent) oder 2007 (9,44 Prozent).
In der viertgrössten Gemeinde des Kantons liegt die Wahlbeteiligung bei 13,7 Prozent. Und damit gar etwas höher als zum selben Zeitpunkt in anderen Jahren.
So lag 2015 in Dübendorf die Wahlbeteiligung am Montag vor der Wahl bei 11,5 Prozent. 2011 wurden 13,5 Prozent und 2007 10,8 Prozent erreicht.
In Uster waren die Wahlbürger bereits fleissig. In der drittgrössten Gemeinde liegt die Beteiligung bis Montag bei 20,9 Prozent.
In der Stadt Winterthur lag die Beteiligung bei 19,5 Prozent. Das ist fast gleich wie vor vier Jahren (19,1) und etwas weniger als 2011 und 2007 (je 20,4).
Stadt Zürich mit Wahlbeteiligung über 20 Prozent
Auch in der Stadt Zürich legten sich bereits 20,9 Prozent fest. Mehr als zum selben Zeitpunkt 2015 (16,8 Prozent), 2011 und 2007 (je 19,9 Prozent).
2015 wurde in der Stadt Zürich insgesamt eine Wahlbeteiligung von 32,6 Prozent erreicht. Langfristig geht die Stimmbeteiligung zurück: 1989 lag sie noch bei 43,3 Prozent.
Die Stimmbeteiligung scheint in den urbanen Gemeinden höher zu sein als in den ländlichen. Linke Kräfte sind in den Städten typischerweise stärker als auf dem Land.
Das würde bedeuten, dass linke Kandidaten bisher mehr Unterstützung erhalten.
Die SVP steht unter Zugzwang
Das dürfte etwa die SVP alarmieren. Die Volkspartei steht ohnehin vor einer schwierigen Aufgabe. Bei kantonalen Wahlen musste sie bisher einige empfindliche Niederlagen einstecken.
Zuletzt verlor sie am Wochenende in Appenzell-Ausserrhoden fünf ihrer bisherigen zwölf Sitze.
Dieser Trend zeigte sich auch in den 21 bisherigen Kantonalwahlen. FDP, SP und Grüne waren dabei die grossen Gewinner. Noch mehr Federn als die SVP musste die CVP hinnehmen.
Die BDP verliert ebenfalls deutlich an Terrain. EVP und GLP blieben bisher einigermassen konstant.
