Thurgauer Regierungsrat lehnt Forderungen zur Thursanierung ab
Der Thurgauer Regierungsrat hat die Forderungen aus einem offenen Brief zur Thursanierung abgelehnt.
Der Thurgauer Regierungsrat hat Forderungen aus einem offenen Brief zur Thursanierung abgelehnt. Verlangt wurde darin eine grundsätzliche Überarbeitung des Konzepts. Der Hochwasserschutz sei derzeit nicht gewährleistet, es gebe dringenden Handlungsbedarf, entgegnete die Regierung.
Der offene Brief stammt von zwei Personen sowie 107 Mitunterzeichnerinnen und Mitunterzeichnern, darunter der Thurgauer Ständerat Jakob Stark, die Nationalrätin Diana Gutjahr, die Nationalräte Manuel Strupler oder Pascal Schmid (alle SVP).
Gefordert wird eine grundsätzliche Überarbeitung des Konzepts Thur3. Die Gewässerräume sollen verkleinert und die Eingriffe näher an die Thur verschoben werden, «um sowohl den Hochwasserschutz als auch den Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen sicherzustellen». Zudem wurde eine mangelhafte öffentliche Mitwirkung kritisiert.
Konzept für Hochwasserschutz muss überarbeitet werden
Der Regierungsrat lehnt die Forderungen ab, wie die Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Beim Hochwasserschutz an der Thur bestehe dringender Handlungsbedarf. Das heutige Schutzsystem funktioniere nicht mehr, es müsse in den kommenden Jahren zwingend umgestaltet werden.
Ein grosses Problem sei die «massive Sohlenerosion». Über kurz oder lang bringe sie die Dämme zum Kollabieren, weil diese unterspült würden. Um den Hochwasserschutz wieder zu gewährleisten und die Sohlenerosion zu stoppen, brauche die Thur mehr Platz.
Es liege ein ausgewogenes Konzept vor, mit dem das Kulturland «bestmöglich geschont» werde. Dazu führt die Regierung Zahlen an: Für die vollständige Umsetzung von Thur3 werden schätzungsweise 212 Hektaren landwirtschaftliche Fläche benötigt. Im Gegenzug würden aber 3750 Hektaren besser vor Überflutungen geschützt.
Thursanierungskonzept bleibt unverändert
Das Konzept für die Thursanierung wurde 2022 verabschiedet, der Grosse Rat habe es danach mit deutlicher Mehrheit zustimmend zur Kenntnis genommen. Eine Überarbeitung zwei Jahre später ist für die Regierung «nicht angezeigt».