Tochter von Chantal Galladé erwägt Nationalrats-Kandidatur
Amélie Galladé (16) zieht sich nach drei Jahren im Vorstand des Jugendparlaments Winterthur zurück. Die Tochter von Chantal Galladé hat grosse Pläne.
Das Wichtigste in Kürze
- Amélie Galladé legt das Co-Präsidium des Winterthurer Jugendparlaments ab.
- Seit der Gründung vor drei Jahren war die heute 16-Jährige im Vorstand.
- Sie will sich nun mehr ihren Aufgaben im Jugendparlament des Kantons Zürich widmen.
Die Tochter der ehemaligen SP-Nationalrätin Chantal Galladé (mittlerweile GLP) zieht sich aus dem Jugendparlament Winterthur zurück. Mit gerade mal 16 Jahren gibt Amélie Galladé bereits ihren Posten als Co-Präsidentin in Winterthur auf. Sie hört aber nicht auf, im Gegenteil – sie hegt grosse, politische Pläne.
Vor drei Jahren war Amélie Galladé Mitgründerin des Winterthurer Jugendparlaments. In der Zeit seither hat sie sich für die Interessen der Jungen eingesetzt. Vor allem Klimapolitik und die Senkung des Stimmalters auf 16 Jahre waren für die Jungpolitikerin wichtige Anliegen.
In Winterthur zurücktreten würde sie, damit neue Jugendliche auf ihren Posten folgen könnten. Es sei ihr wichtig, dass auch andere eine Chance auf diese Erfahrung erhielten. Künftig wolle sie sich auf ihre Aufgaben im Jugendparlament des Kantons Zürich konzentrieren.
Auch eine Kandidatur für den Nationalrat in zwei Jahren ziehe sie in Betracht. «Ich kann es mir sehr gut vorstellen zu kandidieren. Und in zwei Jahren erfülle ich endlich die notwendigen Bedingungen.» Aktuell ist Galladé aber bei keiner Partei engagiert.
Doch für sie sei es gut möglich, mit der GLP zum Wahlkampf anzutreten. «Inhaltlich bin ich mit der GLP grösstenteils einverstanden. Im Moment jedoch will ich mich aber noch unabhängig von einer Partei orientieren, um meine politische Meinung zu finden.»
Ihre Mutter Chantal Galladé als Vorbild
15 Jahre im Nationalrat, gepaart mit schweizweiter Bekanntheit. Die alt Nationalrätin Chantal Galladé setzte in ihrer Zeit in Bern viele Ausrufezeichen. Auch schon gemeinsam mit ihrer Tochter. Nur elf Tage nach der Geburt nahm Galladé ihre Tochter mit ins Bundeshaus – als erstes Baby im Bundeshaus überhaupt.
Damit hat sie auch ihre Tochter beeindruckt. «Mich hat immer fasziniert, dass meine Mutter wirklich etwas bewegen kann», so Amélie Galladé. «Sie hat nicht nur davon gesprochen, etwas zu ändern. Sie hat auch aktiv die Rechte dazu gehabt – da habe ich entschieden, das will ich auch machen.»
Und das tat sie dann auch schon im zarten Alter von elf Jahren. Damals besuchte sie mehrere Male ein griechisches Flüchtlingslager in Sindos, wo sie insgesamt während zwei Wochen tatkräftig mit anpackte.
Klimawandel drängt die langsame Schweizer Demokratie
An die teilweise langwierigen Prozesse der Schweizer Politik hat sich die junge Politikerin in ihrer bisherigen Karriere schon gewöhnt. Dank des demokratischen Prozesses seien Entscheidungen breit gestützt, so Galladé. Doch im Bereich des Klimawandels macht sie Druck. «Es ist an der Zeit, zu handeln.»
Um künftig handfeste Veränderungen in diesem Bereich zu ermöglichen, müssten alle berücksichtigt werden. Bisher seien die Menschen auf dem Land nicht gut genug in den Prozess involviert worden, kritisiert die ambitionierte Jungpolitikerin.